SYSTEMISCHE SKLEROSE

Abnehmende Lungenfunktion per Heimmonitoring erfassen

Bei Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) ist die interstitielle Lungenerkrankung (ILD) der wichtigste Treiber der Mortalität. Die frühe Detektion einer SSc-assoziierten progressiven ILD ist essenziell für die zeitnahe Anpassung der Therapiestrategie und Verbesserung der Prognose. Niederländische Experten um Arthiha Velauthapillai, Nijmegen, untersuchten in der prospektiven Beobachtungsstudie DecreaSSc den Nutzen einer Heim-Spirometrie zur Bestimmung einer Abnahme der Lungenfunktion bei SSc-ILD-Patienten.

In die an in zwei tertiären Zentren durchgeführte Studie wurden 43 SSc-Patienten (≥18 Jahre, die ACR/EULAR-Kriterien erfüllend) mit einer Krankheitsdauer ab erstem Raynaud-Phänomen ≤5 Jahre, HRCT-bestätigter ILD-Diagnose und ≤8-wöchiger immunsuppressiver Therapie zu Baseline eingeschlossen. Die Patienten führten für 1 Jahr zuhause wöchentliche Messungen mit einem tragbaren Spirometer durch. Zu Baseline und habjährlich wurden in der Klinik Lungenfunktionstests (LFTs) vorgenommen und PROs erfasst. Primärer Endpunkt war die k-Übereinstimmung zwischen Heim- und Klinikmessung zur Detektion einer ≥5 % Abnahme der Vitalkapazität (FVC). Die Sensitivität und Spezifität der Heim-Spirometrie wurde gegen LFTs in der Klinik als Goldstandard bestimmt.

Insgesamt 35 (57 % Frauen, im Mittel 57,7 Jahre) bzw. 31 Patienten schlossen ein 6- respektive 12-monatiges Follow-up ab. Für die Übereinstimmung zwischen Heim- und Klinikmessung fand sich ein k-Wert von 0,40 (95% KI 0,01-0,79). Die Sensitivität der Heim-Spirometrie zur Detektion einer Reduktion der FVC um ≥5 % betrug 60 % (95% KI 44-76) und die Spezifität 87 % (95% KI 75-98). Eine Regressionsanalyse zeigte, dass der Verlauf der Lungenfunktion sich nicht signifikant zwischen der Klinik- und Heimmessung unterschied (-0,0003; p=0,057) mit einer longitudinalen Korrelation von 0,55 (p=0,0070).

Fazit: Eine Heim-Spirometrie hat das Potenzial, in Kombination mit einem regulären Versorgungsmanagement frühzeitig eine Abnahme der Lungenfunktion bei SSc-ILD-Patienten zu entdecken und somit womöglich auch deren Outcome zu verbessern.

Quelle: Lancet Rheumatol 2024; doi: 10.1016/S2665-9913(24)00236-4