In die an in zwei tertiären Zentren durchgeführte Studie wurden 43 SSc-Patienten (≥18 Jahre, die ACR/EULAR-Kriterien erfüllend) mit einer Krankheitsdauer ab erstem Raynaud-Phänomen ≤5 Jahre, HRCT-bestätigter ILD-Diagnose und ≤8-wöchiger immunsuppressiver Therapie zu Baseline eingeschlossen. Die Patienten führten für 1 Jahr zuhause wöchentliche Messungen mit einem tragbaren Spirometer durch. Zu Baseline und habjährlich wurden in der Klinik Lungenfunktionstests (LFTs) vorgenommen und PROs erfasst. Primärer Endpunkt war die k-Übereinstimmung zwischen Heim- und Klinikmessung zur Detektion einer ≥5 % Abnahme der Vitalkapazität (FVC). Die Sensitivität und Spezifität der Heim-Spirometrie wurde gegen LFTs in der Klinik als Goldstandard bestimmt.
Insgesamt 35 (57 % Frauen, im Mittel 57,7 Jahre) bzw. 31 Patienten schlossen ein 6- respektive 12-monatiges Follow-up ab. Für die Übereinstimmung zwischen Heim- und Klinikmessung fand sich ein k-Wert von 0,40 (95% KI 0,01-0,79). Die Sensitivität der Heim-Spirometrie zur Detektion einer Reduktion der FVC um ≥5 % betrug 60 % (95% KI 44-76) und die Spezifität 87 % (95% KI 75-98). Eine Regressionsanalyse zeigte, dass der Verlauf der Lungenfunktion sich nicht signifikant zwischen der Klinik- und Heimmessung unterschied (-0,0003; p=0,057) mit einer longitudinalen Korrelation von 0,55 (p=0,0070).
Fazit: Eine Heim-Spirometrie hat das Potenzial, in Kombination mit einem regulären Versorgungsmanagement frühzeitig eine Abnahme der Lungenfunktion bei SSc-ILD-Patienten zu entdecken und somit womöglich auch deren Outcome zu verbessern.
Quelle: Lancet Rheumatol 2024; doi: 10.1016/S2665-9913(24)00236-4
