Als Basis dienten Beobachtungsdaten des Mass General Brigham-Gesundheitssystems. 4.305 SARD-Patienten auf DMARDs qualifizierten sich zwischen dem 16. Januar und 11. Juni 2022 für eine vierte Dosis der BNT162b2- oder mRNA-1273-Vakzine, 3.126 erhielten diese, 1.179 nicht – die Studie (mittleres Follow-up 135 bzw. 65 Tage) war in 1-Wochen-Intervalle unterteilt, um kurzfristige Änderungen zu berücksichtigen. Nach einem auf Überlappungen gewichteten Propensity-Scoring (PS) in beiden Gruppen waren 72,7 % der 2.563 Teilnehmer Frauen, 54,3 % hatten rheumatoide Arthritis, am häufigsten wurden csDMARDs (58,1 %) oder bDMARDs (39,3 %) eingesetzt. Primärer Endpunkt war eine SARS-CoV-2-Infektion, sekundärer Endpunkt eine schwere SARS-CoV-2-Infektion (Hospitalisierung oder Tod innerhalb von –3 bis +14 Tagen vor/nach einem positiven Test). Die Effektivität der vierten Impfdosis wurde anhand zeitstratifizierter, Overlap-PS-gewichteter Cox-Regressionsmodelle erfasst.
Im Ergebnis war das Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion bei Patienten mit einer vierten mRNA-Impfdosis geringer (Hazard Ratio, HR 0,59; 95% KI 0,47,0·74), noch deutlicher war die Differenz im Hinblick auf schwere Infektionsverläufe (HR 0,35; 95% KI 0,14–0,85). Aus dieser während der Omikron-Ära durchgeführten Studie lässt sich somit klar schließen, dass Booster-Impfungen in dieser vulnerablen Population gut wirksam sind und SARD-Patienten unbedingt zur Auffrischung ihres COVID-19-Impfschutzes ermutigt werden sollten.
Quelle: Lancet Rheumatol 2023; doi: 10.1016/S2665-9913(23)00272-2