RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Update der EULAR-Empfehlungen 2025

Das Update der EULAR-Empfehlungen zum Therapiemanagement der rheumatoiden Arthritis (RA) 2025 stellte wie gehabt für eine diesmal 50-köpfige, weltweite EULAR Task Force Josef S. Smolen, Wien (Österreich) vor, das letzte stammte aus 2022. Während es bei fünf Overarching Principles blieb, wurde die Zahl der spezifischen Empfehlungen – mit letztlich zwei relevanten Veränderungen – weiter von elf auf neun reduziert.

Nicht näher eingegangen sei auf die Overarching Principles, die bis auf zwei minimalen Veränderungen im Wording unverändert blieben. Unverändert blieben auch die beiden ersten Empfehlungen, wonach (1) die Therapie mit einem DMARD sofort nach Diagnosestellung der RA begonnen werden und (2) auf das Erreichen einer anhaltenden Remission oder niedrigen Krankheitsaktivität bei jedem Patienten abzielen sollte. Leicht modifiziert wurde Empfehlung (3), wonach das Monitoring der Krankheitsaktivität bei aktiver RA häufig erfolgen sollte (alle 1-3 Monate); bei keiner Verbesserung ≤3 Monate nach Therapiebeginn oder bei Verfehlen des Therapieziels nach 6 Monaten, sollte die Therapie angepasst werden, bei anhaltend erreichtem Ziel kann das Monitoring seltener erfolgen. Zusammengefasst wurden die Empfehlungen 4 und 5 zu jetzt (4): Methotrexat (MTX) sollte Teil der ersten Therapiestrategie sein; bei Patienten mit MTX-Kontraindikation (oder früher Unverträglichkeit), sollten Leflunomid oder Sulfasalazin erwogen werden. Von einer initialen bDMARD/MTX- oder csDMARD-Kombination plus Glukokortikoid (GK) wird abgeraten (vor allem auf Basis der NORD-STAR-Studie: MTX plus GK war MTX plus bDMARDs nicht unterlegen). Daher unverändert blieb Empfehlung 6, jetzt (5): Kurzzeitige GK sollten bei Initiierung oder Wechseln von csDMARDs erwogen werden, in/auf verschiedenen Dosierungen oder Administrationsrouten, sollten aber so schnell wie klinisch möglich ausgeschlichen oder abgesetzt werden. Zusammengefasst wurden die alten Empfehlungen 7 und 8 zu (6), wobei der Begriff „ungünstige prognostische Faktoren“ gestrichen wurde: Wird das Therapieziel mit der ersten csDMARD-Strategie (es reicht also ein csDMARD, in der Regel MTX) nicht erreicht, sollte ein bDMARD ergänzt werden, Januskinase (JAK)-Inhibitoren können erwogen werden, aber relevante Risikofaktoren sind zu berücksichtigen. Fast unverändert blieb Empfehlung 9, jetzt (7): bDMARD/tsDMARDs sollten mit einem csDMARD kombiniert werden; bei Patienten, die csDMARDs nicht als Komedikation nutzen können, könnten Interleukin (IL)-6-(Rezeptor-)Inhibitoren und JAK-Inhibitoren einige Vorteile im Vergleich zu anderen bDMARDs aufweisen. Unverändert blieb Empfehlung 10, jetzt (8): Wenn ein bDMARD oder tsDMARD versagt hat, sollte die Therapie mit einem anderen bDMARD oder tsDMARD erwogen werden; falls eine TNF- oder IL-6-(Rezeptor-)Inhibitor-Therapie versagt hat, können Patienten ein Medikament mit anderem Wirkmechanismus oder einen zweiten TNF-/IL-6-(Rezeptor-)Inhibitor erhalten. Abgewandelt bzw. ergänzt wurde die alte Empfehlung 11, nunmehr (9): Nach dem Absetzen von GK und wenn sich ein Patient in anhaltender Remission befindet, wird die Fortführung von DMARDs (bDMARDs/tsDMARDs und/oder csDMARDs) empfohlen, aber eine Dosisreduktion (bzw. Intervallverlängerung) kann erwogen werden.

Fazit

Viele der Empfehlungen blieben unverändert, wurden aber teilweise zusammengefasst und auf jetzt nur noch neun reduziert. Neben dem Verzicht auf eine Stratifizierung nach Prognosefaktoren nach dem ersten csDMARD-Versagen (vor allem Biologika versus csDMARD-Kombinationen eine größere Rolle zukommen lassend) ist die zweite relevante Änderung, dass im Status einer anhaltenden Remission eine Fortsetzung der Therapie in voller oder reduzierter Dosis klarer gegenüber einem Absetzen favorisiert wird. Keine Änderung gibt es (trotz einer Vielzahl beruhigender Registerdaten) für die JAK-Inhibitoren, entscheidend bleiben hier die Daten aus ORAL Surveillance. 

Quelle: Session „EULAR Recommendations II“, 14. Juni 2025