In TACKLE wurden 903 SARS-CoV-2-positive, leicht erkrankte, nicht hospitalisierte Patienten mit Symptombeginn ≤7 Tage eingeschlossen. Primärer Endpunkt war eine schwere COVID-19-Erkrankung, definiert als Pneumonie (Fieber, Husten, Tachypnoe oder Dyspnoe und Lungeninfiltrate) oder Hypoxämie (O2-Sättigung <90 %, schwere Atemnot oder beides) plus klinische Progression auf ≥5 Punkte auf der WHO-Symptomskala, oder Tod. Die Teilnehmer (im Mittel 46,1 Jahre, 89 % mit erhöhtem Risiko für schweren Verlauf aufgrund von z. B. Malignitäten, Typ-2-Diabetes, Adipositas, COPD, Asthma, kardiovaskulären Erkrankungen oder Immunschwäche) wurden im Verhältnis 1:1 auf 1x zwei konsekutive i.m.-Injektionen von Tixagevimab und Cilgavimab (je 300 mg) oder Placebo randomisiert.
Den primären Endpunkt (schweres COVID-19/Tod) erreichten unter Tixagevimab/Cilgavimab bzw. Placebo 4 vs. 9 % der Patienten, entsprechend einer relativen Risikoreduktion (RR) von 50,5 % (p=0,0096), die absolute RR betrug 4,5 % (p<0,0001). 3 vs. 6 Patienten verstarben an COVID-19. Bei einer Applikation ≤5 Tage nach Symptombeginn sank das Risiko für schweren Verlauf/Tod um 66,9 %, in den ersten 3 Tagen sogar um 88,0 %. Die Antikörperkombination wurde zumeist gut vertragen, so kam es seltener als unter Placebo zu unerwünschten Ereignissen (29 vs. 36 %). Da die Studie in der ersten Hälfte des Jahres 2021 durchgeführt wurde, sind keine direkten Rückschlüsse auf die Wirksamkeit im Hinblick auf die aktuellen Varianten möglich. Immerhin wiesen Labortests auf eine (wenn auch abgeschwächte Wirkung) auf die Omikron-Subvarianten BA.1, BA.2 und wohl auch BA.4 sowie BA.5 hin. Eine entsprechende Indikationserweiterung für Tixagevimab/Cilgavimab wird angestrebt.
Quelle: Lancet Respir Med 2022;
doi: 10.1016/S2213-2600(22)00180-1