Digitale Unterstützung in der Patientenedukation
Seit seinem erfolgreichen Start hat sich DiRhIS bundesweit in Kliniken, MVZ und Praxen etabliert. Entwickelt vom Berufsverband Deutscher Rheumatologen und medicstream in Zusammenarbeit mit Organisationen der rheumatologischen Versorgungsgemeinschaft, verfolgt DiRhIS das Ziel, die Patientenversorgung durch digitale Edukation zu optimieren.
Die Inhalte werden von einem achtköpfigen Prüfgremium validiert und ermöglichen einen aufwandsarmen digitalen Versand. Dafür kann aus über 120 versorgungsrelevanten Themen zu den Indikationen RA, axSpA, PsA und SLE gewählt werden. Indem die vorhandenen Information patientenindividuell und digital zusammengestellt werden, können Betroffene die Inhalte ortsunabhängig und beliebig oft abrufen. Zusätzlich wurde die Arztversion der Therapieinformationsbögen der DGRh in das System integriert. Dies ermöglicht eine bessere Einbindung von Zuweisern in den Informationsprozess.
Mit deutlich geringerem Zeitaufwand, dafür aber generisch gestaltet, können Nutzer von DiRhIS vorgefertigte oder individuell konfigurierte Infobasispakete versenden. Das System unterstützt den Informationsprozess gezielt und kann sowohl vor, während als auch nach dem Patientenkontakt, oder in der Kommunikation mit Angehörigen, eingesetzt werden.
RheDAT integriert DiRhIS
Mit der Anbindung von DiRhIS an RheDAT wird erstmals eine automatisierte Dokumentation der versendeten Patienteninformationen ermöglicht. In der RheDAT-Patientenmaske können Anwenderinnen und Anwender nach einem initialen Single-Login (Einmalanmeldung) direkt auf DiRhIS zugreifen. Die versendeten Informationen werden anschließend in der Patientenakte dokumentiert. Darunter fällt zum einen die Aufstellung der bereitgestellten Informationen des Infozept (siehe Abb.), das Versanddatum und der Link zum Infozept. Einmal erstellt bleiben die Links aktiv, sodass die „Infozepte“ jederzeit wieder abrufbar sind.
Datenschutz und zukünftige Entwicklungen
In einem ersten Schritt wurde ein einseitiger Datenaustausch von DiRhIS zu RheDAT umgesetzt. Die Übermittlung personenbezogener Daten wie Name oder E-Mail erfordert eine gesonderte Einwilligungserklärung der Patientinnen und Patienten. Da dieser Prozess derzeit mit hohem administrativem Aufwand verbunden ist, wird zunächst darauf verzichtet. Perspektivisch ist ein bidirektionaler Datenaustausch geplant. Sobald ein rechtskonformer und effizienter digitaler Prozess zur Einholung der Patienteneinwilligung vorliegt, wird diese Funktionalität erweitert. In Zukunft denkbar ist dann unter anderem die Übermittlung des ICD-Codes zur automatisierten Erstellung individueller Infozepte oder die direkte Weitergabe von Kontaktdaten für einen schnelleren Versand.
Neue Möglichkeiten für die Versorgungsforschung und Selektivverträge
Neben der Kerndokumentation ermöglicht RheDAT auch die Durchführung von Studien und Versorgungsforschungsprojekten. Dabei bietet es umfassende Auswertungsmöglichkeiten und unterstützt verpflichtende Dokumentationen im Rahmen von Versorgungsverträgen und Innovationsfonds-Projekten. Durch die Anbindung von DiRhIS können Patientinnen und Patienten künftig gezielt digital, platzsparend mit begleitenden Informationen zu laufenden Studien und Versorgungsverträgen versorgt werden.
Ein weiteres Feature wird die Integration von Patientenbefragungen sein. Damit können Links zu Feedbackformularen direkt mit den versorgungsrelevanten Informationen versendet werden.
Vorteile der Integration im Alltag
Mit der Integration von DiRhIS in RheDAT wird ein entscheidender Schritt hin zu einer effizienteren und strukturierteren Patientenversorgung gemacht. Für Rheumatologinnen, Rheumatologen und medizinisches Fachpersonal bedeutet die automatische Dokumentation vor allem eine spürbare Entlastung. Die Zeiten, in denen Informationsmaterial manuell zusammengestellt, gedruckt und archiviert werden musste, gehören der Vergangenheit an. Stattdessen können mit wenigen Klicks relevante Inhalte digital versendet und direkt in der Patientenakte transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden.
Zudem ist die Nutzung von DiRhIS in RheDAT bewusst niedrigschwellig gestaltet. Eine einmalige Anmeldung genügt, um direkt auf die Funktionen zuzugreifen. Die geplante Weiterentwicklung hin zu einem bidirektionalen Datenaustausch eröffnet weitere Möglichkeiten, den Informationsfluss zu optimieren. Insgesamt bietet die Integration von DiRhIS in RheDAT also nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis, sondern auch mehr Transparenz und bessere Versorgungsqualität.
Zukunftsperspektiven: Erweiterung auf weitere Systeme?
Aktuell ist die Integration von DiRhIS ausschließlich in RheDAT vorgesehen. Die vorhandene Schnittstelle ermöglicht jedoch grundsätzlich eine Anbindung an andere Dokumentationssysteme. Falls eine Integration in ein spezifisches Informationssystem gewünscht ist, können Interessierte eine Anfrage per E-Mail mit dem Namen des Systems senden.
Interesse RheDAT und DiRhIS näher kennenzulernen?
Möchten Sie mehr über DiRhIS, RheDAT oder die Integration beider Systeme in Ihren Praxisalltag erfahren? Weitere Informationen finden Sie hier:
RheDAT: https://rhedat.de/
DiRhIS: https://www.bdrh-service.de/projekte/dirhis/