Neues vom BDRh

Neuer Selektivvertrag mit der KKH stärkt digitale Rheumaversorgung

Im Mai wurde ein neuer Selektivvertrag unterzeichnet: Gemeinsam mit der KKH Kaufmännische Krankenkasse und der STAR Healthcare Management GmbH bringt die BDRh Service GmbH den KKH-RheCORD-Vertrag auf den Weg. Der Vertrag fördert als innovatives Versorgungselement die digitale Begleitung von Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Rheuma-Erkrankungen durch die App RheCORD.

Diese App ist in den App-Stores (Android, iOS) nicht frei verfügbar und steht damit außerhalb von Studien erstmals Versicherten der KKH zur Verfügung. Die App kann per QR-Code mit einer rheumatologischen Einrichtung verbunden werden, wenn diese am Selektivvertrag teilnimmt. Die Nutzung und Anbindung der App ermöglicht sowohl eine optimale Vorbereitung von Präsenzterminen in der Praxis als auch ein digitales Monitoring. Beides wird durch entsprechende Vertragsleistungen abgebildet. Zur Förderung einer wirtschaftlichen Arzneimitteltherapie sehen die im Vertrag inkludierten Leistungen zudem Zuschläge zu den Infusionsleistungen im EBM sowie zur DXA-Knochendichtemessung vor. Zusätzlich stehen Patientinnen und Patienten Funktionen zum Selbstmanagement und zur Selbstfürsorge in der App zur Verfügung, die sie beim Umgang mit ihrer Erkrankung unterstützen.

Der Vertrag wird bundesweit – zunächst ohne die KV-Bezirke Bayern und Nordrhein – umgesetzt. Seit Juni steht der Vertrag für die Einschreibung durch Rheumatologinnen und Rheumatologen offen. Die Einschreibung von Versicherten wird nach Schaffung aller technischen Voraussetzungen ab Juli möglich sein. Informationen dazu finden Sie auf der Seite des BDRh: Schnellstart | Berufsverband Deutscher Rheumatologen

Digitale Versorgung mit echtem Mehrwert

Die rheumatologische Versorgung steht vor großen Herausforderungen: Die Prävalenz rheumatischer Erkrankungen steigt, während das Versorgungsangebot tendenziell rückläufig ist. Um dieser Entwicklung zu begegnen, sind innovative Ansätze gefragt. Der KKH-RheCORD-Vertrag setzt genau hier an – mit digitalen Lösungen, die Patientinnen und Patienten aktiv in ihre Versorgung einbinden und gleichzeitig die Praxen
entlasten.

RheCORD bietet unter anderem die Möglichkeit, Gesundheitsdaten wie den FFbH bereits vor dem Termin digital zu erfassen. Das spart Zeit in der Praxis, verbessert die Vorbereitung und ermöglicht eine gezieltere Betreuung. Bei stabil eingestellten Patientinnen und Patienten kann der digitale Kontakt zudem dazu beitragen, die Frequenz von Präsenzterminen zu reduzieren – etwa von vierteljährlich auf halbjährlich – ohne Einbußen bei der Versorgungssicherheit. Ein besonderes Merkmal ist das integrierte Selbstfürsorge-Modul, das Patientinnen und Patienten dabei unterstützt, ihre Erkrankung besser zu verstehen und aktiv zu managen – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Eigenverantwortung und Therapietreue.

Digitalisierung als Schlüssel für die Versorgung chronisch kranker Menschen

Die Digitalisierung ist ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung – insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Digitale Anwendungen wie RheCORD ermöglichen es, Patientinnen und Patienten stärker in ihre Behandlung einzubinden, Abläufe effizienter zu gestalten und die Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern. Solche Tools helfen dabei, Versorgungslücken zu schließen, Wartezeiten zu verkürzen und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu erleichtern. Entscheidend ist dabei, dass die eingesetzten Lösungen praxistauglich sind und einen echten Mehrwert bieten – sowohl für Versicherte als auch für Leistungserbringer.

Der BDRh setzt sich gemeinsam mit der KKH dafür ein, diese digitalen Ansätze in die gelebte Versorgungspraxis zu überführen – mit dem KKH-RheCORD-Vertrag als wegweisendem Beispiel.

Was ist RheCORD?

Eine digitale Anwendung zur Unterstützung der Versorgung von Patient:innen mit rheumatischen Erkrankungen.

Die App ermöglicht:

–   die strukturierte Erfassung von Gesundheitsdaten (z. B. FFbH, Schmerzverlauf),

–   eine bessere Vorbereitung von Praxisbesuchen,

–   die kontinuierliche digitale Begleitung zwischen den Terminen,

–   die Förderung der Selbstfürsorge und des Krankheitsverständnisses,

–   eine effizientere Versorgung durch frühzeitige Erkennung von Schüben,

–   eine verbesserte Kommunikation zwischen Patientinnen/Patienten und Praxisteam.

Vorteile für Rheumatologinnen und Rheumatologen

Zeitersparnis durch vorab vorliegende Patientinnen-/Patientendaten,

–   strukturierte Verlaufskontrolle,

–   bessere Planbarkeit von Terminen,

–   Unterstützung bei Therapieentscheidungen durch kontinuierliches Monitoring.