COVID-19 UND RHEUMATOLOGIE

Impfung: MTX-Pause steigert Boosterwirkung

Schon im vergangenen Jahr war eine Aussage der DGRh-Handlungsempfehlungen, nach jeder COVID-19-Impfung Methotrexat (MTX) 1-2 Woche zu pausieren, aber nur bei guter Krankheitskontrolle und nicht zwingend. Nachdem mehrere Studien zumindest für Risikopatienten mit einer schlechteren Impfwirkung ein solches Vorgehen stützten, publizierten jetzt Abhishek Abhishek, Nottingham (Großbritannien), und Kollegen die randomisierte, kontrollierte VROOM-Studie, in der ein 2-wöchiges Pausieren der MTX-Basistherapie die Antikörperantwort auf eine Boosterung mit einem mRNA-Impfstoff deutlich verstärkte – auf Kosten vermehrter, aber meistens leichter Krankheitsschübe.

In die VROOM-Studie wurden seit Ende September 2021 254 Patienten eingeschlossen, die aufgrund meist entzündlich-rheumatischer Erkrankungen (51 % rheumatoide Arthritis; sonst Psoriasis, Psoriasis-Arthritis sowie axiale Spondyloarthritis, atopische Dermatitis, Polymyalgia rheumatica und systemischer Lupus erythematodes) MTX erhielten (>50 % >15 mg/Woche). Diese wurden im Verhältnis 1:1 auf eine 2-wöchige MTX-Pause nach der Booster-Impfung (bei 82 % mit BNT162b2) oder die Fortführung von MTX randomisiert. Primärer Endpunkt war die Konzentration der Antikörper gegen die Rezeptorbindungsdomäne des Spike 1-Proteins. Jene Patienten mit MTX-Pause erreichten eine Antikörper-Konzentration von 22.750 vs. 10.798 E/ml in der Gruppe mit fortgeführtem MTX. Das Verhältnis der geometrischen Mittelwerte der Titer (GMR) war mit 2,19 signifikant (95% KI 1,57-3,04). Mit 16.520 E/ml vs. 8.094 E/ml war der Vorteil auch nach 12 Wochen signifikant (GMR 2,11; 95% KI 1,51-2,94). Überdies war das Ergebnis in den meisten Subgruppen konsistent nachweisbar. Allerdings kam es nach der 2-wöchigen MTX-Pause bis Woche 4 bzw. 12 bei 56 und 71 % der Patienten vs. 31 und 45 % in der Gruppe mit fortgeführter MTX-Therapie zu einem Schub. Diese verliefen aber überwiegend mild. Bei 21 vs. 15 Patienten (18 vs. 12 %) mussten Glukokortikoide eingesetzt werden.

Letztlich wird die bisherige DGRh-Empfehlung gestützt, ob auch eine kürzere Pause (1 Woche, 10 Tage) ausreichend wäre, könnte nur in einer weiteren kontrollierten Studie geklärt werden.       

Quelle: Lancet Respir Med 2022;
doi: 10.1016/S2213-2600(22)00186-2