Die aktuelle Integration von RheDAT in die Forschungslandschaft ist besonders erkennbar in der Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ) oder Nutzung für Kooperationsprojekte. Diese Kooperationen ermöglichen einen effektiven Datenaustausch und treiben die rheumatologische Forschung voran. Innovationen wie der Aufbau von Biodatenbanken und Bilddatenbanken über RheDAT wären möglich, z. B. für die Entwicklung präzisionsmedizinischer Ansätze. Das Potenzial von RheDAT erstreckt sich auch auf seine Anwendbarkeit in von der EU, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) oder dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten. Durch seine Fähigkeit, nahtlos in überregionale und internationale Forschungsnetzwerke integriert zu werden, fördert RheDAT den Austausch und die Vernetzung von Daten auf hohem wissenschaftlichen Niveau.
Eine wesentliche Herausforderung bei der Implementierung von RheDAT besteht in der Interaktion und Integration in das Krankenhausinformationssystem (KIS) der jeweiligen Klinik. Diese Integration gestaltet sich im ambulanten, niedergelassenen Bereich oft einfacher als in komplexeren klinischen Settings. Eine standortspezifische Anpassung von RheDAT ist entscheidend, um die Vorteile des Systems vollständig zu nutzen und erfordert eine sorgfältige Abstimmung mit der IT, um sicherzustellen, dass RheDAT die klinischen Prozesse effektiv unterstützt. In großen Kliniken bietet RheDAT den Vorteil der Nachvollziehbarkeit klinischer Entscheidungen bei vielen betreuenden Ärzten.
„Ich sehe große Chancen und Möglichkeiten, Daten zu vernetzen und
auszutauschen. RheDAT ist nicht nur einfach zu bedienen und übersichtlich,
sondern verknüpft auch die klinische Routine mit der Forschung und
strukturierten Daten. Darüber hinaus bietet es eine immense Zeitersparnis
im Alltag, was uns erlaubt, uns mehr auf die Patientenversorgung und
weniger auf administrative Aufgaben zu konzentrieren.“
FAZIT
Zusammenfassend bietet RheDAT nicht nur eine wesentliche Unterstützung in der klinischen und forschungsorientierten Rheumatologie, sondern könnte auch einen zentralen Datenknotenpunkt für Forschungsverbünde darstellen, wodurch es einen signifikanten Mehrwert sowohl in der Forschung als auch in der klinischen Praxis liefert.
PD DR. MED. ARND KLEYER
GESCHÄFTSFÜHRENDER OBERARZT – LEITUNG AMBULANTER SEKTOR, COMPLIANCE BEAUFTRAGTER
CHARITÉ, UNIVERSITÄTSMEDIZIN BERLIN
Erfahrungen mit der Einführung im Krankenhaus und in einem MVZ
Seit ca. 15 Jahren beschäftige ich mich schon mit digitalen Lösungen zur Verbesserung der Versorgung unserer Rheumapatienten. Über viele Jahre hatten wir in der Ambulanz im Krankenhaus, aber auch im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) bereits in RheumaDok dokumentiert, hier bereits die Patientenfragebögen per Tablet digital erfasst und auch die Labordaten eingelesen.
Nach der Ankündigung des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh), die Dokumentationssoftware von RheumaDok auf RheDAT (damals noch RheMIT) umzustellen, habe ich mit Nachdruck daran gearbeitet, dass die entsprechende IT-Struktur sowohl im Krankenhaus als auch im MVZ implementiert wird, gleichzeitig mit RheDAT musste auch die RheCORD-Umgebung inklusive neuer Tablets installiert werden. Hierbei bin ich insbesondere im Krankenhaus auf einige Widerstände gestoßen. Aber nach etwa einem Jahr Beharrlichkeit war es geschafft, sodass wir im Herbst 2022 auf RheDAT umsteigen konnten. Die Daten aus RheumaDok konnten problemlos in RheDAT übertragen werden, sodass wir auch die Altdaten zum größten Teil in RheDAT vorliegen hatten. In der Anfangsphase gab es noch einige „Kinderkrankheiten“, die inzwischen zum größten Teil behoben sind, hierbei war der sehr gute, regelmäßige Kontakt zu Herrn Schumann von itc-ms äußerst hilfreich. Inzwischen arbeiten wir ganz selbstverständlich mit RheDAT, jeder Patient wird hier dokumentiert, die Patientenfragebögen werden über RheCORD (entweder via Tablet oder via Smartphone-App) erhoben, die Validierung der Scores erfolgt ebenfalls über RheCORD. Seit einiger Zeit darf ich zudem als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft (AG) IT des BDRh meine Ideen weiter einbringen, auch der Digital-Gipfel im vergangenen Jahr hat viele gute Ideen hervorgebracht, von denen einige noch in der Umsetzung sind. Ein großer Vorteil des Systems ist, dass eine strukturierte Datenerhebung möglich ist, dies nutzen wir innerhalb unseres RHADAR (RheumaDatenRheport)-Netzwerkes unter anderem für Versorgungsforschung. Außerdem können beliebige Studien und Versorgungsverträge in RheDAT hinterlegt werden, sodass für alle Anforderungen nur einmal dokumentiert werden muss. Bei der Dokumentation ist es sehr hilfreich, dass das Programm sehr übersichtlich ist und noch zu dokumentierende Punkte farblich markiert sind. Der (üblicherweise quartalsweise) Datenexport ist denkbar einfach und mit wenigen Mausklicks zu erledigen.
Erwähnen möchte ich noch, dass so gut wie alle unserer Patienten die Fragebögen via Tablet oder Smartphone beantworten, hiermit kann enorm viel Zeit eingespart werden. Natürlich gibt es bei manchen älteren oder nicht digital affinen Patienten anfangs Hemmungen. Mit Unterstützung unseres Teams – auch manchmal mit etwas Nachdruck – kann dieses scheinbare Problem nahezu immer gelöst werden.
DR. CAY-BENEDICT VON DER DECKEN
OBERARZT DER KLINIK FÜR INTERNISTISCHE RHEUMATOLOGIE
RHEIN-MAAS KLINIKUM GMBH
MAUERFELDCHEN 25
52146 WÜRSELEN
Ich arbeite nun seit 12 Jahren in der Rheumatologie in Würselen als RFA. Anfangs haben die Patienten die Fragebögen in Papierform ausgefüllt und wir mussten diese dann händisch in das Programm übertragen. Dann kamen endlich die Tablets und reduzierten den Aufwand ungemein. Mittlerweile haben viele unserer Patienten die RheCORD-App auf dem Smartphone und können die Fragebögen bequem von zu Hause ausfüllen.
In der RFA-Sprechstunde ist die Dokumentation in RheDAT nicht wegzudenken und eine große Erleichterung. Man hat einfach alles im Blick: Scores, Medikamente und Laborwerte. Ich freue mich auf die weitere digitale Entwicklung und die daraus resultierenden Arbeitserleichterungen.
KERSTIN HEIMRICH-BOLZ
KLINIK FÜR INTERNISTISCHE RHEUMATOLOGIE
RHEIN-MAAS KLINIKUM GMBH