Bei der rheumatoiden Arthritis stach eine neue Studie zur Vagusnervstimulation nach Versagen auf bDMARDs und tsDMARDs heraus, ob die Neuroimmunmodulation mit einem implantierbaren Device in Zukunft wirklich relevant wird, bleibt abzuwarten. Wenig Neues gab es zur axialen Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis – bei letzterer wurden primär zusätzliche Daten zu Phase-II-Studien vom EULAR vorgestellt, auf die Phase-III-Ergebnisse zu dem oralen TYK-2-Inhibitor Deucravactinib muss man noch bis zum nächsten Jahr warten.
Ein Highlight war sicherlich die Phase-III-Studie MITIGATE zu dem Anti-CD19-Antikörper Inebilizumab bei IgG4-assoziierter Erkrankung, die in Bälde zur Zulassung in dieser Indikation führen dürfte. Bei den ANCA-Vaskulitiden gab es interessante Erkenntnisse zu Low-dose-Steroiden zur Remissionserhaltung bei GPA sowie dem TSLP-Inhibitor Tezepelumab als Alternative zu IL-5-(Rezeptor)-Inhibitoren bei rezidivierender oder refraktärer EGPA. Bei der Polymyalgia rheumatica scheint der Nutzen von Methotrexat zur Steroideinsparung gegenüber IL-6-Rezeptor-Inhibitoren gering zu sein – mit Sarilumab gibt es jetzt eine zugelassene Therapie. Bei den Kollagenosen standen erneut die CD19 CAR-T-Zelltherapie und BiTE-Antikörper im Fokus, beim SLE könnte nach positiven Daten der Phase-III-Studie PHOENYCS GO zu dem Anti-CD40L-Inhibitor Dapirolizumab pegol eine neue Therapie vor der Tür stehen. Noch bis 2025 warten muss man auf die Ergebnisse einer Phase-III-Studie zu dem neuen Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab bei Lupusnephritis. Mehrere neue Studien wurden zu entzündlichen Myositiden präsentiert, weniger zu systemischer Sklerose und dem Sjögren-Syndrom.