Wie bezüglich des deutschen Registers sind Vergleiche zur Allgemeinbevölkerung (aufgrund der zu vermutenden hohen Dunkelziffern) schwierig, jedoch scheinen Rheumapatienten unter einer immunsuppressiven Therapie nicht grundsätzlich ein höheres Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen und einen schweren COVID-19-Verlauf zu haben – abgesehen von den üblichen prädisponierenden Faktoren wie höheres Alter und Komorbiditäten.
62 % der erfassten Teilnehmer waren Frauen, 38 % Männer (<1 % divers). Nur 1 % waren <18 Jahre, 11 % 18-40 Jahre, 38 % 41-50 Jahre, mit 49 % waren die meisten Patienten in einem Alter von ≥61 Jahren. Die häufigsten Diagnosen waren rheumatoide Arthritis (38 %), Psoriasis-Arthritis (14 %), Spondyloarthritis (10 %), systemischer Lupus erythematodes (7 %) und Gicht (5 %). Keine Komorbiditäten wurden bei 25 % der Teilnehmer berichtet, Lungenerkrankungen (ILD, COPD, Asthma etc.) bei 21 %, Typ-2-Diabetes bei 13 %, Hypertonie bei 35 % und kardiovaskuläre Erkrankungen bei 15 %. Hospitalisiert werden mussten 59 % der Patienten, gestorben sind 15 %. Die fünf häufigsten Symptome waren Fieber (75 %), Husten (67 %), Kurzatmigkeit (53 %), Myalgien (31 %) und Unwohlsein (27 %). Mit DMARDs behandelt wurden 79 % der erfassten Patienten, ein csDMARD erhielten 60 %, ein bDMARD 33 %, ein tsDMARD 2 %. Die Effekte dieser antirheumatischen Therapien auf den COVID-19-Verlauf sollen jetzt in Folgeanalysen genauer berechnet werden.
Quellen: EULAR e-Congress 2020, „Talk about the consequences of COVID-19 on RMDs“-Session; www.eular.org/eular_covid19_database.cfm