Europäisches COVID-19-Rheuma-Register: Die ersten Eckdaten

Auch wenn sich im Vergleich zum deutschen Register keine relevanten Unterschiede ergeben, seien an dieser Stelle kurz die ersten Daten  aus dem EULAR COVID-19-Register zu adulten und pädiatrischen Patienten aufgeführt, die von Kimme Hyrich, Manchester (Großbritannien), auf dem e-EULAR vorgestellt wurden. Seit März 2020 wurden hierin – Stichtag 26. Mai – 985 Patienten eingeschlossen, von denen 583 hospitalisiert werden mussten und 146 verstarben. Das Gros der Patienten, beinahe 80 %, wurde in Spanien, Italien und Großbritannien eingeschlossen, das deutsche und z. B. französische Register wurde bzw. wird erst später eingegliedert.

Wie bezüglich des deutschen Registers sind Vergleiche zur Allgemeinbevölkerung (aufgrund der zu vermutenden hohen Dunkelziffern) schwierig, jedoch scheinen Rheumapatienten unter einer immunsuppressiven Therapie nicht grundsätzlich ein höheres Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen und einen schweren COVID-19-Verlauf zu haben – abgesehen von den üblichen prädisponierenden Faktoren wie höheres Alter und Komorbiditäten. 

62 % der erfassten Teilnehmer waren Frauen, 38 % Männer (<1 % divers). Nur 1 % waren <18 Jahre, 11 % 18-40 Jahre, 38 % 41-50 Jahre, mit 49 % waren die meisten Patienten in einem Alter von ≥61 Jahren.  Die häufigsten Diagnosen waren rheumatoide Arthritis (38 %), Psoriasis-Arthritis (14 %), Spondyloarthritis (10 %), systemischer Lupus erythematodes (7 %) und Gicht (5 %). Keine Komorbiditäten wurden bei 25 % der Teilnehmer berichtet, Lungenerkrankungen (ILD, COPD, Asthma etc.) bei 21 %, Typ-2-Diabetes bei 13 %, Hypertonie bei 35 % und kardiovaskuläre Erkrankungen bei 15 %. Hospitalisiert werden mussten 59 % der Patienten, gestorben sind 15 %. Die fünf häufigsten Symptome waren Fieber (75 %), Husten (67 %), Kurzatmigkeit (53 %), Myalgien (31 %) und Unwohlsein (27 %). Mit DMARDs behandelt wurden 79 % der erfassten Patienten, ein csDMARD erhielten 60 %, ein bDMARD 33 %, ein tsDMARD 2 %. Die Effekte dieser antirheumatischen Therapien auf den COVID-19-Verlauf sollen jetzt in Folgeanalysen genauer berechnet werden. 

Quellen: EULAR e-Congress 2020, „Talk about the consequences of COVID-19 on RMDs“-Session; www.eular.org/eular_covid19_database.cfm