Die Sicherheit der BNT162b2 (Biontech/Pfizer) mRNA-Vakzine wurde in einer größeren Beobachtungsstudie evaluiert, in der nach der Impfung auftretende unerwünschte Ereignisse (UE) bei 491 ERE-Patienten und 99 Kontrollen in zwei Rheumatologie-Abteilungen registriert wurden.
Die Herpes Zoster-Prävalenz betrug 1,2 % (n=6) bei den ERE-Patienten gegenüber 0 % in der kleineren Kontrollkohorte. Bei genauerer Betrachtung trat ein Herpes Zoster erstmals in deren Leben und kurz nach der Impfung bei 6 Frauen (mittleres Alter 49 Jahre) mit stabiler Erkrankung auf, wobei es sich in 4 Fällen um eine rheumatoide Arthritis (RA) handelte, je eine Patientin hatte ein Sjögren-Syndrom bzw. eine undifferenzierte Kollagenose. Bei 5 Frauen geschah dies nach der ersten Impfdosis, nur bei einer nach der zweiten.
In der Mehrzahl der Fälle verlief die Herpes Zoster-Infektion mild mit Ausnahme eines Zoster ophthalmicus (ohne Cornea-Beteiligung) bei einer mit Tofacitinib behandelten RA-Patientin. Es gab jedoch keine Fälle einer disseminierten Zoster-Erkrankung oder postherpetischen Neuralgie. Mit einer Ausnahme erhielten alle Betroffenen eine antivirale Therapie, unter der die Symptome nach bis zu 6 Wochen verschwanden. 5 Patientinnen erhielten die zweite BNT162b2-Dosis, ohne dass es zu weiteren Ereignissen kam.
Weitere epidemiologische Analysen zur möglichen Assoziation zwischen einer mRNA-basierten COVID-19-Impfung und Zoster-Reaktivierung bei ERE-Patienten wären wünschenswert.
Quelle: Rheumatology 2021; doi: 10.1093/rheumatology/keab345