REGISTERDATEN ZUM OUTCOME VON COVID-19

Deutsche Registerdaten geben Entwarnung bei Kindern und Jugendlichen

Die klinischen Manifestationen, den Verlauf und das Outcome von SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen mit RMD untersuchten Claudia Sengler, Berlin, und Kollegen. Aufgrund der RMD sowie der eingesetzten Immunsuppressiva wurde bei diesen Patienten ein schwerer COVID-19-Verlauf sowie erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe infolge der SARS-CoV-2-Infektion befürchtet. Die jetzt publizierten Daten aus der Kinder-Kerndokumentation und dem deutschen BIKER-Register sind aber durchaus beruhigend.

Erhoben wurden mithilfe eines in der Kinder-Kerndokumentation implementierten SARS-CoV-2-Fragebogens demografische, klinische und therapiebezogene Daten zu den juvenilen RMD-Patienten sowie solche zu SARS-CoV-2-Infektionen wie Tests/Methoden, klinischen Charakteristika, Krankheitsverlauf, Outcome und den Einfluss der Infektion auf die Krankheitsaktivität der RMD. Auch einige Fälle aus dem BiKer-Register wurden mit berücksichtigt. Die Umfragedaten wurden rein deskriptiv analysiert. Vom 17. April 2020 bis zum 16. Februar 2021 wurden Daten von 76 RMD-Patienten mit durch ein Labor bestätigter SARS-CoV-2-Infektion (52 % weiblich) gesammelt. Das mediane Alter der Teilnehmer betrug 14 Jahre, die häufigste Diagnose war eine juvenile idiopathische Arthritis (58 %), gefolgt von autoinflammatorischen Erkrankungen (24 %) und Kollagenosen (8 %). 58 Patienten (76 %) erhielten csDMARDs, 41 % bDMARDs und 11 % systemische Glukokortikoide. Bei 58 Patienten (76 %) wurden COVID-19-Symptome angegeben. Der Krankheitsverlauf der SARS-CoV-2-Infektion (klassifiziert als asymptomatisch, mild, mäßig, schwer, lebensbedrohlich) war bei der Mehrzahl der Patienten mild – und zwar unabhängig vom Absetzen oder Fortführen der immunsuppressiven Therapie – und das Outcome von COVID-19 (klassifiziert als erholt, noch nicht erholt, permanent geschädigt oder verstorben) war in aller Regel gut (Erholung). Zwei Patienten mussten hospitalisiert werden, in einem Fall bedurfte es einer Intensivversorgung mit tödlichem Verlauf aufgrund kardiorespiratorischem Versagen. Bei 84 % der SARS-CoV-2-positiven Patienten kam es zu keinem relevanten Anstieg der Krankheitsaktivität der RMD.

Fazit: Die SARS-CoV-2-Infektionen der juvenilen RMD-Patienten verliefen unter einer Reihe verschiedener DMARDs überwiegend mild und heilten in der Regel wieder folgenlos aus – auch eine relevante Erhöhung des Schubrisikos war nicht auszumachen.       

Quelle: RMD Open 2021; 7(2): e001687