Axiale Spondyloarthritis

Zielgerichtete Therapien protektiv gegen anteriore Uveitis

Bei der Uveitis handelt es sich um eine häufige extraartikuläre Manifestation der axialen Spondyloarthritis (axSpA). Britische Experten um Katie Bechman, London, evaluierten mithilfe eines systematischen Reviews und einer Netzwerk-Metaanalyse (NMA) das Risiko für die Entwicklung einer anterioren Uveitis (AU) bei mit verschiedenen bDMARDs oder tsDMARDs behandelten axSpA-Patienten – die Unterschiede waren eher marginal.

Herangezogen wurden 44 randomisierte, doppelblind-kontrollierte Phase-II/III-Studien mit TNFα- (TNFi), Interleukin-17- (IL-17i) und Januskinase-Inhibitoren (JAKi) bei axSpA. Zunächst wurden die Patienten-Expositions-Jahre (PEJ) sowie Inzidenzraten (IR) für AU/100 Patientenjahre (PJ) kalkuliert. In der NMA wurde danach das Risiko für AU in den Therapiegruppen berechnet (als IRR = Inzidenzraten-Verhältnisse).

In die Analyse gingen 17 Studien zu monoklonalen TNFi (1.004 PEJ), 9 zu Etanercept (180 PEJ), 13 zu IL-17i (1.834 PEJ) und 6 zu JAKi (331 PEJ) ein. Die IRs für AU betrugen für monoklonale TNFi 4,1, Etanercept 5,4, IL-17i 2,8, JAKi 1,5 und für Placebo 10,8 (mit meist großen Varianzen in den 95%-Konfidenzintervallen). In der NMA ergaben sich daraus IRRs für den Vergleich mit Placebo von 0,32 (95% KI 0,10-1,04) für TNFi, 0,42 (95% KI 0,08-2,38) für Etanercept, 0,43 (95% KI 0,19-0,98) für IL-17i und 0,32 (95% KI 0,06-1,67) für JAKi – ohne signifikanten Unterschieden im AU-Risiko zwischen TNFi, IL-17i und JAKi.

Bei Anwendung einer sog. SUCRA (surface under the cumulative ranking curve)-Statistik zum Ranking des AU-Risikos waren monoklonale TNFi mit dem geringsten Risiko assoziiert, gefolgt von JAKi, IL-17i und Etanercept (alle wurden höher als Placebo gerankt).

Auch wenn man (angesichts der kurzen Beobachtungszeiträume in Phase-II/III-Studien) die Ergebnisse nicht überbewerten sollte, scheinen monoklonale TNFi, JAKi und IL-17i axSpA-Patienten vor anteriorer Uveitis zu schützen, ohne markanten Unterschieden zwischen den verschiedenen Substanzlassen.

Quelle: Arthritis Rheumatol 2023;
doi: 10.1002/art.42788