Eingeschlossen wurden PsA-Patienten, die zwischen 2012 und 2020 neu ein b/tsDMARD starteten, wobei neben der Medikation und Patientencharakteristika auch Komorbiditäten berücksichtigt wurden. Die 1-Jahres-Retentionraten und 6-Monats-Effektivität (niedrige Krankheitsaktivität, LDA, gemäß DAPSA-28-Score) für neuere b/tsDMARDs (Abatacept, Apremilast, Ixekizumab, Secukinumab, Tofacitinib, Ustekinumab) wurden mit adjustierten logistischen Regressionsmodellen stratifiziert nach Therapiezyklus (Erst-, Zweit-, Drittlinie etc.) mit Adalimumab verglichen.
In die Analyse gingen 5.659 Therapiezyklen mit Adalimumab (56 % Biologika-naiv) und 4.767 mit neueren b/tsDMARDs (21 % Biologika-naiv) ein. Die Aufnahme neuerer b/tsDMARDs stieg ab 2014 und erreichte 2018 ein Plateau. Adalimumab war häufiger die Ersttherapie, neuere b/tsDMARDs kamen öfter bei Biologika-erfahrenen Patienten zum Zug. Als Zweit- bzw. Drittlinien-b/tsDMARD erzielte Adalimumab eine signifikant höhere Retentionsrate (65 %) und häufiger eine LDA (59 %) gegenüber Abatacept (45/37 %), Apremilast (43/35 %), Ixekizumab und Ustekinumab (jeweils nur LDA: 40 %), unterschied sich aber nicht signifikant von anderen b/tsDMARDs.
Unabhängig vom Wirkprinzip blieb ab der b/tsDMARD-Zweitlinie jeweils nur eine Minderheit der Patienten langfristig auf der Medikation und noch weniger erreichten eine LDA.
Die Überlegenheit von Adalimumab gegenüber manchen neueren b/tsDMARDs (vor allem IL-17 bzw. -12/23-Inhibitoren) ist überraschend. Zu hoch sollte man die Ergebnisse sicherlich nicht hängen (mehr auf Gelenke fokussierter Endpunkt, oft eher geringe Anzahl von Therapiezyklen bei neueren b/tsDMARDs) – auch sehr viel Rechenarbeit schließt bestimmte Verzerrungen nicht gänzlich aus.
Quelle: Ann Rheum Dis 2023;
doi: 10.1136/ard-2022-223650