PSORIASIS-ARTHRITIS

Was bringen neuere b/tsDMARDs versus TNF-Inhibitoren?

Mit der Aufnahme neuerer b/tsDMARDs bei Psoriasis-Arthritis (PsA) befassten sich skandinavische Rheumatologen um Bente Glintborg, Kopenhagen (Dänemark). Auf Basis der Daten aus fünf nordischen Registern strengten sie zudem einen Vergleich der Retentionsraten und Effektivität gegenüber dem TNFα-Inhibitor Adalimumab an.

Eingeschlossen wurden PsA-Patienten, die zwischen 2012 und 2020 neu ein b/tsDMARD starteten, wobei neben der Medikation und Patientencharakteristika auch Komorbiditäten berücksichtigt wurden. Die 1-Jahres-Retentionraten und 6-Monats-Effektivität (niedrige Krankheitsaktivität, LDA, gemäß DAPSA-28-Score) für neuere b/tsDMARDs (Abatacept, Apremilast, Ixekizumab, Secukinumab, Tofacitinib, Ustekinumab) wurden mit adjustierten logistischen Regressionsmodellen stratifiziert nach Therapiezyklus (Erst-, Zweit-, Drittlinie etc.) mit Adalimumab verglichen.

In die Analyse gingen 5.659 Therapiezyklen mit Adalimumab (56 % Biologika-naiv) und 4.767 mit neueren b/tsDMARDs (21 % Biologika-naiv) ein. Die Aufnahme neuerer b/tsDMARDs stieg ab 2014 und erreichte 2018 ein Plateau. Adalimumab war häufiger die Ersttherapie, neuere b/tsDMARDs kamen öfter bei Biologika-erfahrenen Patienten zum Zug. Als Zweit- bzw. Drittlinien-b/tsDMARD erzielte Adalimumab eine signifikant höhere Retentionsrate (65 %) und häufiger eine LDA (59 %) gegenüber Abatacept (45/37 %), Apremilast (43/35 %), Ixekizumab und Ustekinumab (jeweils nur LDA: 40 %), unterschied sich aber nicht signifikant von anderen b/tsDMARDs.

Unabhängig vom Wirkprinzip blieb ab der b/tsDMARD-Zweitlinie jeweils nur eine Minderheit der Patienten langfristig auf der Medikation und noch weniger erreichten eine LDA.

Die Überlegenheit von Adalimumab gegenüber manchen neueren b/tsDMARDs (vor allem IL-17 bzw. -12/23-Inhibitoren) ist überraschend. Zu hoch sollte man die Ergebnisse sicherlich nicht hängen (mehr auf Gelenke fokussierter Endpunkt, oft eher geringe Anzahl von Therapiezyklen bei neueren b/tsDMARDs) – auch sehr viel Rechenarbeit schließt bestimmte Verzerrungen nicht gänzlich aus.

Quelle: Ann Rheum Dis 2023;
doi: 10.1136/ard-2022-223650