In die monozentrische Studie eingeschlossen wurden nach Überweisung aus der Primär- oder Sekundärarztversorgung zwischen 2008 und 2020 insgesamt 451 Anti-CCP-positive Personen ≥18 Jahre mit einem neuen unspezifischen muskuloskelettalen Symptom aber ohne klinische Synovitis. Alle Teilnehmer durchliefen eine Baseline-Visite mit klinischer Untersuchung, Bluttests, Patientenfragebögen und einem muskuloskelettalen Ultraschall (US)-Scan (Hand-, MCP-, PIP- und MTP-Gelenke) und danach Follow-up-Visiten alle 3 Monate im ersten Jahr mit einem erneuten US-Scan alle 12 Monate. Für die Analyse ausgewählt wurden jene 122 (27 %) Teilnehmer mit subklinischer Synovitis (Grauwertskala ≥1 und Power Doppler ≥1) in mindestens einem Gelenk zu Baseline; von diesen lagen zu 90 (74 %) 12-Monates-Daten vor (im Mittel 54,1 Jahre, 70 % Frauen). Positive prognostische Faktoren wurden in einer univariaten Analyse ermittelt und dann mit Hilfe von Receiver Operating Characteristic (ROC)-Kurven die optimalen Cut-off-Werte für signifikante Variablen etabliert. Abschließend wurde mittels Poisson-Regression das beste Prädiktionsmodell identifiziert und auf Störfaktoren adjustiert.
Die subklinische Synovitis verschwand bei 43 (48 %) der Teilnehmer und persistierte bei 47 (52 %), davon entwickelten 27 (57 %) eine solche binnen 12 Monaten. In der multivariaten Analyse waren niedrige Anti-CCP-Titer (relatives Risiko, RR 1,52; 95% KI 1,04-2,22), RF-Negativität (RR 1,54; 95% KI 0,92-2,58), subklinische Synovitis in nur einem Gelenk (RR 1,62; 95% KI 1,04-2,50) und ESR ≤15 mm/h (RR 1,82; 95% KI 1,15-2,87) Prädiktoren bzw. positive prognostische Faktoren für eine Resolution der subklinischen Synovitis binnen 12 Monaten. Die ROC-Kurve zeigte eine Fläche unter der Kurve (AUC) von 0,84 (95% KI 0,76-0,92; p<0,0001). Zu einer Resolution kam es bei allen sieben Teilnehmern mit allen vier positiven Faktoren. Somit kam es bei fast der Hälfte der Anti-CCP-positiven Probanden zur Resolution der subklinischen Synovitis binnen 12 Monaten, die damit assoziierten Faktoren könnten gute Anhaltspunkte für das Risiko einer RA bieten.
Quelle: Lancet Rheumatol 2024; 6(2): e72-e80