RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Strategien nach dem Versagen eines Nicht-TNF-bDMARD

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) gibt es zwar umfangreiche Daten zum Wechsel von einem TNFα-Inhibitor (TNFi) als Erstbiologikum auf alternative bDMARDs, recht limitiert ist die Evidenz jedoch umgekehrt für den Wechsel von einem Nicht-TNFi-Biologikum als biologische Ersttherapie auf ein zweites bDMARD mit alternativem Wirkmechanismus oder einen TNFi. Daher untersuchten jetzt Katerina Chatzidionysiou, Stockholm (Schweden), und Kollegen das Outcome unter einem zweiten bDMARD nach vorherigem Versagen von Nicht-TNFi-bDMARDs.

In der Studie wurden RA-Patienten aus fünf skandinavischen Registern identifiziert, die eine Therapie mit einem Nicht-TNFi-Biologikum als erstes bDMARD begonnen und auf dieses versagt hatten und auf ein zweites bDMARD (separat ausgewertete Nicht-TNFi: Rituximab, Abatacept oder Tocilizumab; oder ein TNFi) wechselten. Für das zweite bDMARD wurden das Drug-Survival (in Monat 6 und 12) sowie das primäre Ansprechen (in Monat) analysiert. Eingeschlossen wurden insgesamt 620 Patienten, die nach Versagen des Erst-Nicht-TNFi-Biologikums eine zweite bDMARD-Therapie starteten (Abatacept, n=86; Rituximab, n=40; Tocilizumab, n=67; oder ein TNFi, n=427). Im Ergebnis blieben 6 und 12 Monate nach dem Start des zweiten bDMARDs ungefähr 70 bzw. 60 % der RA-Patienten auf dieser Therapie. Jedoch waren nach 6 Monaten weniger als ein Drittel der Teilnehmer noch auf dem zweiten bDMARD und wiesen zugleich eine niedrige Krankheitsaktivität oder Remission gemäß DAS28 auf. Bei jenen Patienten, die als zweites bMDARD einen TNFi erhielten, war der korrespondierende Anteil mit ca. 40 % geringfügig höher.

Alles in Allem fielen unter Real-life-Bedingungen das Drug-Survival und primäre Ansprechen unter einem bzw. auf ein zweites bDMARD nach erforderlichem Wechsel darauf infolge des Versagens eines ersten Nicht-TNFi-Biologikums doch eher bescheiden aus. Auch wenn der Unterschied nicht groß war, scheinen manche Patienten nach Versagen eines ersten Nicht-TNFi-bDMARDs eher von dem Wechsel auf eine Anti-TNF-Therapie zu profitieren. Letztlich zeigt die Studie somit vor allem das bekannte Phänomen eines Wirkverlusts bereits ab der zweiten bDMARD-Therapie.

Quelle: J Rheumatol 2021; 48(10): 1512-1518