Osteoporose

Romosozumab: Update zu erhöhtem kardiovaskulären Risiko

Mit Romosozumab liegt bei schwerer Osteoporose eine sehr effektive Therapieoption vor, deren Anwendung aber durch in Phase-III vermehrt aufgetretene kardiovaskuläre (CV) Ereignisse bei CV-Risikopatienten eingeschränkt wurde. Ein internationales Team um Jonathan H. Tobias, Bristol (Großbritannien), fahndete nun nach kausalen Effekten der Sclerostin-Senkung in Bezug auf Atherosklerose und deren Risikofaktoren.

Auf Basis einer genomweiten Assoziationsstudie (GWAS)-Metaanalyse zu zirkulierenden Sclerostin-Spiegeln bei 33.961 Europäern wurde eine Mendelsche Randomisierung (MR) durchgeführt, um kausale Effekte der Sclerostin-Senkung auf 15 Atherosklerose-assoziierte Erkrankungen und Risikofaktoren zu bestimmen. Ein cis-Signal in SOST und drei trans-Signale in B4GALNT3, RIN3 and SERPINA1-Regionen, die Einfluss auf den Sclerostin-Spiegel und die Knochendichte (BMD) hatten, wurden identifiziert und für die MR genutzt. Eine MR mit dem cis-Instrument zeigte für niedrige Sclerostin-Spiegel eine Assoziation mit einem erhöhten Risiko für Hypertonie, Typ-2-Diabetes (T2D) (Odds Ratio, OR 1,26; 95% KI 1,08-1,48) und Myokardinfarkt (MI) (OR 1,31; 95% KI 1,18-1,45); auch ein Link zu einem höheren CAC-Score (β 0,74, 95% KI 0,33-1,15), apoB- (β 0,07; 95% KI 0,04-0,10) und Triglycerid-Spiegeln (β 0,18; 95% KI 0,13-0,24) sowie reduzierten HDL-C-Spiegeln (β -0,14; 95% KI -0,17 bis -0,10) war erkennbar. Eine MR mit Anwendung genetischer cis- und trans-Elemente wies ebenfalls auf erhöhte CV-Risiken hin, bei aber abgeschwächten Effektstärken.

Die Studie liefert „genetische“ Hinweise darauf, dass niedrigere Sclerostin-Spiegel (der therapeutische Ansatzpunkt des Sclerostin-Inhibitors Romosozumab) mit einem potenziell höheren Risiko für Hypertonie, T2D, MI, Koronarkalk und einem atherogenen Lipidprofil verbunden sind, was die in Phase-III unter Romosozumab beobachteten CV-Komplikationen erklären könnte. 

Quelle: Arthritis Rheumatol 2023; doi: 10.1002/art.42538