Eingeschlossen in die Studie wurden 3.325 erwachsene Patienten die zwischen 2004 und 2020 für ≥5 Jahre HCQ erhalten hatten und bei denen ein leitliniengerechtes regelmäßiges Retinopathie-Screenig erfolgt war.
Eine inzidente HCQ-Retinopathie wurde mittels hochauflösender optischer Kohärenztomografie (SD-OCT) bestimmt und als mild, moderat oder schwerwiegend eingestuft. Das Risiko über bis zu 15 Jahre wurde gemäß der HCQ-Dosis (>6, 5-6 oder ≤5 mg/kg/Tag) mit Hilfe des Kaplan–Meier-Schätzers bewertet.
Im Beobachtungszeitraum entwickelten insgesamt 81 der Teilnehmer eine HCQ-Retinopathie (56 milde, 17 moderate und 8 schwere Fälle) mit einer kumulativen Inzidenz von 2,5 % nach 10 und 8,6 % nach 15 Jahren. In Jahr 15 betrug die kumulative Inzidenz 21,6 % für Dosierungen >6, 11,4 % für 5-6 und 2,7 % für ≤5 mg/kg/Tag HCQ. Die korrespondierenden Risiken für eine moderate bis schwere Retinopathie nach 15 Jahren betrugen 5,9, 2,4 und 1,1 %.
Insgesamt bestätigt diese Kohortenstudie mit aktivem ophthalmologischem Screening die bestehenden Empfehlungen für eine HCQ-Dosierung von maximal 5 mg/kg/Tag. Das Gesamtrisiko nach 15 Jahren belief sich auf 8,6 %, die meisten Fälle waren aber mild. Höhere HCQ-Dosierungen sind hingegen langfristig mit einem progressiv steigenden Risiko für inzidente Retinopathien assoziiert.
Quelle: Ann Intern Med 2023;
176(2): 166-173