In die Analyse gingen 1.652 SLE-Patienten (88,6 % Frauen, mittleres Alter bei Diagnosestellung 34,2 Jahre, Follow-up 7,7 Jahre) der longitudinalen, multinationalen „Systemic Lupus International Collaborating Clinics” (SLICC)-Inzeptionskohorte mit ≥2 Visiten pro Jahr ein. Definiert wurden fünf Kriterien: 1. Medikamentenfreie Remission (klinischer [c]SLEDAI)-2K =0, ohne Prednison oder Immunsuppressiva [IS]), 2. Remission unter Therapie (cSLEDAI-2K =0, Prednison ≤5 mg/Tag und/oder IS als Erhaltungstherapie), 3. LDA Toronto-Kohorte (LDA-TC: cSLEDAI-2K ≤2, ohne Prednison oder IS), 4. modifizierter Lupus Low Disease Activity State (mLLDAS: SLEDAI-2K =4 ohne Aktivität in wichtigen Organen, keine neue Krankheitsaktivität, Prednison ≤7,5 mg/Tag und/oder IS zur Erhaltung), 5. Aktiv (alle verbleidenden Visiten). Antimalariamittel waren generell erlaubt. Bestimmt wurde die Zeit, die Patienten bei jeder Visite seit Einschluss in die Kohorte in einem spezifischen Status waren. Damage wurde mit dem SLICC/ACR Damage Index (SDI) erfasst. Es wurden uni- und multivariate binomiale Regressionsmodelle eingesetzt, zeitabhängige Ko-Variablen wurden bei derselben jährlichen Visite wie die Krankheitsaktivität bestimmt, der SDI bei der folgenden Visite.
Sowohl eine medikamentenfreie Remission, eine Remission unter Therapie, ein LDA-TC als auch ein mLLDAS (pro 25 % Anstieg) waren mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit für akkumulierende Organschäden assoziiert, die korrespondierenden Inzidenzratenverhältnisse (IRR) betrugen 0,75 (95% KI 0.,70-0,81), 0,68 (95% KI 0,62-0,75), 0,79 (95% KI 0,68-0,92) bzw. 0,76 (95% KI 0,65-0,89).
Auch nach Adjustierung auf Confounder waren alle Kriterien für eine Remission bzw. LDA mit einem niedrigeren Damage-Risiko verbunden, die tendenziell größten Vorteile bot insgesamt eine Remission (unter Therapie).
Quelle: Ann Rheum Dis 2022; 81(11): 1541-1548