RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Neues Therapieprinzip auf dem Prüfstand

In verschiedenen rheumatologischen Indikationen, so beim Sjögren-Syndrom, aber auch bei der rheumatoiden Arthritis (RA), wird derzeit der nicht-biologische CD40-Ligand-Antagonist Dazodalibep geprüft. Erstmals auf dem ACR-Kongress 2022 vorgestellt, publizierten nun US-amerikanische Rheumatologen um E. William St. Clair, Durham, die Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-II-Dosisfindungsstudie zum Einsatz von Dazodalibep bei RA.

Nach ermutigenden Ergebnissen aus Phase-Ib wurde Dazodalibep in der Phase-II-Studie MIDORA in vier Dosierungen geprüft. In der Studie wurden 78 erwachsene, seropositive (RF- und/oder ACPA+) Patienten mit aktiver RA (DAS28-CRP >3,2, SJC und TJC ≥4) (80 % Frauen, im Mittel 56 Jahre) und unzureichendem Ansprechen auf Methotrexat (MTX), andere csDMARDs und/oder TNFα-Inhibitoren (eine vorherige Therapie mit B-Zell-depletierenden Medikamenten wie Rituximab war ein Ausschlusskriterium) im Verhältnis 1:1:1:1:1 auf 4 i.v.-Infusionen von Dazodalibep 1.500 mg an Tag 1, 15, 29 und 57, 1.500 mg an Tag 1 und 57, 3.000 mg an Tag 1 und 57, 3.000 mg an Tag 1 oder Placebo (Tag 1, 15, 29 und 57) randomisiert. Primärer Endpunkt war die Veränderung im DAS28-CRP von Baseline bis Tag 113 (das Follow-up erstreckte sich bis Tag 309).

Signifikante Reduktionen im DAS-CRP zeigten sich an Tag 113 mit allen 4 Dazodalibep-Dosierungen (-1,83 bis -1,90) im Vergleich zu Placebo (-1,06; p<0,05), gleiches galt auch für den Langzeitverlauf über 309 Tage. Eine DAS28-CRP-Remission wurde allerdings in allen Gruppen selten erreicht. Die RF-Spiegel sanken mit allen Dosierungen (von Tag 57-113) signifikant versus Placebo ab (p≤0,0035), zumindest im Trend galt dies auch für die ACPA-Spiegel. Die Sicherheit war akzeptabel, zu unerwünschten Ereignissen (UE) kam es bei 74 % (Dazodalibep) versus 63 % der Patienten (Placebo); 4 schwere UE wurden als nicht mit der Medikation assoziiert eingestuft. Genaue Aussagen zum Potenzial von Dazodalibep bei RA sind derzeit noch nicht möglich, lange Dosierungsintervalle wären denkbar. Derzeit wird es beim Sjögren-Syndrom in Phase-III untersucht.

Quelle: RMD Open 2023; 9(3): e003317