Im Rahmen der Studie wurde mittels Protein-Macroarray und ELISA die Epitop-Erkennung gegen hnRNP-DL in Seren von RA-Patienten und solchen mit der Diagnose systemischer Lupus erythematodes (SLE) analysiert. Die Expression von hnRNP-DL in kultivierten Zellen und im synovialen Gewebe wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz, Immunoblot und immunhistochemisch untersucht. Es zeigte sich, dass hnRNP-DL stark in sog. „Stress granules” exprimiert, im rheumatoiden Gelenk citrulliniert und von Autoantikörpern in Form nativer oder citrullinierter Proteine als Zielstruktur in Subgruppen von RA-Patienten mit unterschiedlich weit fortgeschrittener Erkrankung erkannt wurde.
Um einen spezifischeren Wert für das citrullinierte hnRNP-DL-Signal zu erhalten, wurde der native Antikörper-Wert von dem ersteren abgezogen. Der citrullinierte/native Index von Autoantikörpern gegen hnRNP-DL (CNDL-Index) wurde als neuer Wert für ein individuelles Fenster für einen Therapieerfolg bei früher RA und für die Erkennung von Rheumafaktor (RF) IgM/a-CCP-2 seronegativen RA-Patienten (24-46 %) identifiziert. Ein negativer CNDL-Index wurde gefunden in SLE-Patienten, solchen mit erhöhtem Risiko für eine RA und in Kohorten mit früher RA (z. B. EIRA-Studie), in denen die Mehrzahl der Patienten ein DAS28-Ansprechen auf Methotrexat (MTX) gezeigt hatten (87 %). Hoch positive CNDL-Werte waren hingegen mit schwererer RA, Shared Epitope und parenchymalen Lungenveränderungen assoziiert. Natives a-hnRNP-DL scheint Toll-like Rezeptor (TLR)7/9-abhängig und mit Schmerz assoziiert zu sein. Auch eine Assoziation mit dem initialen Ansprechen auf MTX oder Etanercept wurde entdeckt, insbesondere bei seronegativen RA-Patienten.
Prinzipiell könnte der CNDL-Index als ein Marker zur weiteren Differenzierung der frühen RA interessant sein, bis zur praktischen Anwendung dürfte es aber noch ein weiter Weg sein.
Quelle: Arthritis Res Ther 2021; 23(1): 239