In der bevölkerungsbasierten Studie wurden zwischen 2010 und 2017 (Follow-up bis 2019; median 4,3 Jahre) 119.788 Patienten mit RA-Erstdiagnose aufgenommen, darunter 83.064 mit seropositiver RA (SPRA) und 36.724 mit seronegativer RA (SNRA). Nach der Berücksichtigung von Ausschlusskriterien (z. B. Alter <40 Jahre, andere rheumatische Erkrankungen, vorbestehendes PS) wurden 54.680 Patienten (39.010 mit SPRA, 15.670 mit SNRA) eingeschlossen. Diesen wurde eine im Verhältnis 1:5 auf Alter und Geschlecht gematchte Nicht-RA-Kontrollgruppe von 273.400 Personen gegenübergestellt. Der primäre Endpunkt eines neu diagnostizierten PS wurde mit Cox-proportionalen Hazard-Regressionsanalysen untersucht. Von den 328.080 analysierten Individuen (im Mittel 59 Jahre, 75 % Frauen) entwickelten 1.093 ein PS (803 Kontrollen, 290 mit RA). Im Vergleich zu den Kontrollen hatten die RA-Patienten ein 1,74-fach höheres PS-Risiko (95% KI 1,52-1,99). Interessant war, dass das Risiko primär bei Patienten mit SPRA (adj. Hazard Ratio [aHR] 1,95; 95% KI 1,68-2,26), nicht aber SNRA (aHR 1,20; 95% KI 0,91-1,57) erhöht war. Im Vergleich zur SNRA-Gruppe war das PS-Risiko bei SPRA deutlich erhöht (aHR 1,61; 95% KI 1,20-2,16). Vieles bleibt aber noch völlig unklar, so scheinen bDMARDs das Risiko zu senken, prä- vs. postmenopausale Frauen hatten ein im Trend höheres Risiko.
Auch wenn die Mechanismen ungeklärt sind, scheint vor allem die seropositive RA doch mit einem erhöhten PS-Risiko assoziiert zu sein, sodass die Autoren empfehlen, an diesen potenziellen Link zu denken und RA-Patienten mit verdächtigen motorischen Defiziten sofort an einen Neurologen zu überweisen.
Quelle: JAMA Neurol 2023; doi: 10.1001/jamaneurol.2023.0932