RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Mikrobiom prädiktiv für das Therapieansprechen

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) führen DMARDs zu Veränderungen des Darmmikrobioms, die für die Prädiktion des Therapieansprechens Hinweise liefern könnten. Dies ergab eine von Nathan P. Danckert, London (Großbritannien), und Kollegen publizierte multizentrische, longitudinale Beobachtungsstudie.

Bekanntlich spielt das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle im Prodromalstadium der RA sowie im frühen Krankheitsverlauf, in denen vor allem ein gehäuftes Auftreten diverser Prevotella-Subspezies beschrieben wurde. Nachdem es bislang an größeren Studien zur potenziellen Beeinflussung des klinischen Therapieansprechens durch das Mikrobiom mangelte, wurde nun bei 144 neu mit RA diagnostizierten, zuvor noch DMARD-naiven Patienten, bei denen erstmals eine solche Therapie aufgenommen werden sollte, das Mikrobiom aus Stuhl- und Speichelproben (je n=365) mittels Schrotschuss-Sequenzierung untersucht. Klinische Daten und Proben wurden zu Therapiebeginn, sowie nach 6 (n=117) und 12 Wochen (n=97) DMARD-Therapie gesammelt und untersucht, ob es zu einem minimal klinisch relevanten Ansprechen gekommen war.

In den Stuhlproben zeigte sich bei jenen Patienten mit einer minimal klinisch bedeutsamen Verbesserung unter cs-
DMARDs ein Rückgang von 26 Bakterien, dabei handelte sich nach 6 Wochen primär um Prevotella- und nach 12 Wochen um Streptococcus-Subspezies. Ferner war das Mikrobiom von DMARD-naiven Patienten zu Baseline prädiktiv für das spätere Therapieansprechen. Laut den Autoren scheinen DMARDs ein gestörtes Mikrobiom wieder in einen eubiotischen Zustand zu versetzen. Mikrobiom-Analysen könnten künftig genutzt werden, um das Ansprechen auf DMARDs zu prädizieren und bei zu erwartender schlechter Response frühzeitig auf bDMARDs bzw. tsDMARDs auszuweichen bzw. zu eskalieren.

Quelle: Rheumatology 2024; doi: 10.1093/rheumatology/keae045