Bekanntlich spielt das Darmmikrobiom eine wichtige Rolle im Prodromalstadium der RA sowie im frühen Krankheitsverlauf, in denen vor allem ein gehäuftes Auftreten diverser Prevotella-Subspezies beschrieben wurde. Nachdem es bislang an größeren Studien zur potenziellen Beeinflussung des klinischen Therapieansprechens durch das Mikrobiom mangelte, wurde nun bei 144 neu mit RA diagnostizierten, zuvor noch DMARD-naiven Patienten, bei denen erstmals eine solche Therapie aufgenommen werden sollte, das Mikrobiom aus Stuhl- und Speichelproben (je n=365) mittels Schrotschuss-Sequenzierung untersucht. Klinische Daten und Proben wurden zu Therapiebeginn, sowie nach 6 (n=117) und 12 Wochen (n=97) DMARD-Therapie gesammelt und untersucht, ob es zu einem minimal klinisch relevanten Ansprechen gekommen war.
In den Stuhlproben zeigte sich bei jenen Patienten mit einer minimal klinisch bedeutsamen Verbesserung unter cs-
DMARDs ein Rückgang von 26 Bakterien, dabei handelte sich nach 6 Wochen primär um Prevotella- und nach 12 Wochen um Streptococcus-Subspezies. Ferner war das Mikrobiom von DMARD-naiven Patienten zu Baseline prädiktiv für das spätere Therapieansprechen. Laut den Autoren scheinen DMARDs ein gestörtes Mikrobiom wieder in einen eubiotischen Zustand zu versetzen. Mikrobiom-Analysen könnten künftig genutzt werden, um das Ansprechen auf DMARDs zu prädizieren und bei zu erwartender schlechter Response frühzeitig auf bDMARDs bzw. tsDMARDs auszuweichen bzw. zu eskalieren.
Quelle: Rheumatology 2024; doi: 10.1093/rheumatology/keae045