In der Post-hoc-Analyse wurden die Zeit bis zu einem unvorteilhaften renalen Outcome (ein Komposit aus Therapieversagen, Verdopplung des Serum-Kreatinin oder Tod), LN-Schübe, eine erste Abnahme der eGFR um 30 bzw. 40 % und der eGFR-Abfall über die Zeit („Slope“) ab Baseline verglichen bei Patienten mit aktiver LN, die Obinutuzumab s.c. 1.000 mg (n=63) oder Placebo (n=62) in Kombination mit Mycophenolat Mofetil (MMF) und GK erhalten hatten.
Ebenfalls bestimmt wurde die Anzahl von Patienten, die ein komplettes renales Ansprechen (CRR) auf ≤7,5 mg/Tag Prednison erreicht hatten. Obinutuzumab reduzierte das Risiko für das Eintreten des kombinierten renalen Endpunkts um 60 %, für LN-Schübe um 57 % und einen ersten eGFR-Abfall um 30 % oder 40 % um 80 % bzw. 91 %. Die zusätzlich mit Obinutuzumab behandelten Patienten hatten eine signifikant geringere Abnahme der eGFR gegenüber Placebo mit einem jährlichen Vorteil bezüglich der eGFR-Slope von 4,1 ml/min/1,73 m2/Jahr (95% KI 0,14-8,08).
38 % der mit Obinutuzumab behandelten Teilnehmer und 16 % jener auf Placebo erreichten in Woche 76 eine CRR auf ≤7,5 mg/Tag Prednison (p<0,01), in Woche 104 war dieser Unterschied knapp nicht mehr signifikant (38 vs. 22 %; p=0,06). Im Vergleich zur alleinigen Standardtherapie mit MMF und GK demonstrierte die Post-hoc-Analyse somit einen unter Obinutuzumab überlegenen Erhalt der Nierenfunktion mit einer Prävention von LN-Schüben. Auch erreichten mehr Patienten ein vollständiges renales Ansprechen bei einer zugleich geringeren Steroiddosis. Auf die ersten Ergebnisse der Phase-III-Studie, die voraussichtlich Ende 2024 zu erwarten sind, kann man bereits gespannt sein.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2024; 76(2): 247-254