Insgesamt 115 SLE-Patienten und 1:1 auf Alter und Geschlecht gematchte gesunde Kontrollen mit einem Ultraschall der A. carotis und A. femoralis wurden zu einer 7-Jahres-Follow-up-Untersuchung zur Bestimmung der Entwicklung neuer Plaques eingeladen.
Ziel war der Vergleich der Plaque-Progression bei SLE-Patienten und den Kontrollen sowie der Einfluss des Erreichens der von der European Society of Cardiology (ESC) empfohlenen Zielwerte für modifizierbare CVRF (Blutdruck, Rauchen, Gewicht, Lipide und körperliche Aktivität) sowie SLE-assoziierter Merkmale (Krankheitsdauer und -aktivität, Therapien). Letztlich lagen für 86 SLE-Patienten und 42 Kontrollen entsprechende 7-Jahres-Verlaufsdaten vor.
Neue Plaques entwickelten 32/86 (37,2 %) der SLE-Patienten gegenüber 8/42 (19,0 %) der Kontrollen (p=0,037). Die SLE-Patienten wiesen, adjustiert auf potenzielle Einflussfaktoren, ein 4-fach höheres Risiko für eine Plaque-Progression auf (Odds Ratio, OR 4,16; p=0,023). Jedoch zeigten multivariate Regressionsanalysen eine 50 %-Reduktion der Plaque-Progression für jeden modifizierbaren CVFR, der im von der ESC empfohlenen Zielbereich lag (OR 0,56; p=0,026).
Im Ergebnis muss bei SLE-Patienten mit einer raschen Progression atherosklerotischer Plaques gerechnet werden. Das Risiko hierfür kann jedoch durch eine Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren gemäß der ESC-Leitlinie drastisch reduziert werden, betonen die Autoren.
Quelle: Rheumatology 2023; doi: 10.1093/rheumatology/kead184