In der 1. Studienphase wurden 1.436 RA-Patienten, die unter MTX und bDMARDs anhaltend einen DAS28(ESR) <2,6 aufwiesen, basierend auf einer gemeinsamen Patienten-/Arztentscheidung in 5 Gruppen aufgeteilt: Fortsetzung, Dosisreduktion von MTX oder bDMARD und Beendigung von MTX oder bDMARD. Nach 12 Monaten konnten jene Patienten, die einen DAS28(ESR) <3,2 (niedrige Krankheitsaktivität) erreichten, die jeweilige Deeskalationsstrategie in der 2. Studienphase weitere 12 Monate fortsetzen. Primärer und sekundärer Endpunkt war der Anteil von Patienten mit einem DAS28(ESR) <2,6 nach 12 bzw. 24 Monaten. In Studienphase 1 fiel zu 81,4 % die Wahl auf eine Therapiedeeskalation, in 48,4 % der Fälle entschied man sich für eine Reduktion der MTX-Dosis. Am Ende der 1. Studienphase blieben ähnliche Anteile von Patienten in einer DAS28(ESR)-Remission <2,6 (Fortsetzung 85,2 %; MTX-Dosis-Reduktion 79,0 %; MTX-Beendigung 80,0 %; bDMARD-Dosis-Reduktion 73,9 %), wobei Patienten bei Beendigung der bDMARD-Therapie aber signifikant schlechter abschnitten als jene mit fortgesetzter Therapie. Am Ende der 2. Studienphase konnten ähnliche Anteile von Patienten der MTX-Gruppen (Fortsetzung oder Deeskalation) ihren DAS28(ESR) <2,6 halten, während die Rate in der Gruppe mit bDMARD-Beendigung signifikant geringer war (immerhin die Hälfte von letzteren lief aber noch befriedigend). Im Hinblick auf unerwünschte Ereignisse (UE) fanden sich solche im Vergleich zur Fortsetzung der Therapie während Studienphase 1 und 2 numerisch seltener in den MTX- und bDMARD-Deeskalations-Gruppen.
Mit einer Fortsetzung, Dosisreduktion oder Absetzen von MTX und Dosisreduktion des bDMARDs gelang also vergleichbar oft eine gute Krankheitskontrolle nach 12 Monaten – ein vollständiges Absetzen des bDMARDs ist (wie aus anderen Studien bekannt) nicht sinnvoll. In Jahr 2 hatte eine subsequente MTX-Deeskalation keine Effekte auf die Krankheitsaktivität, führte aber zu weniger UE.
Quelle: Rheumatology 2022; doi: 10.1093/rheumatology/keac075