RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Gemeinsam festgelegter Therapieabbau erfolgreich

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die eine anhaltende Remission erreichen, wird unter Voraussetzung einer gemeinsamen Entscheidung von Patient und Arzt in Leitlinien eine Therapiereduktion unter engmaschiger Kontrolle empfohlen. Japanische Rheumatologen um Yoshiya Tanaka, Kitakyushu, verglichen nun in der FREE-J-Studie nach erreichter Remission unter Methotrexat (MTX) und bDMARDs die Effekte von 5 gemeinsam festgelegten Deeskalationsstrategien auf den Remissionserhalt 

In der 1. Studienphase wurden 1.436 RA-Patienten, die unter MTX und bDMARDs anhaltend einen DAS28(ESR) <2,6 aufwiesen, basierend auf einer gemeinsamen Patienten-/Arztentscheidung in 5 Gruppen aufgeteilt: Fortsetzung, Dosisreduktion von MTX oder bDMARD und Beendigung von MTX oder bDMARD. Nach 12 Monaten konnten jene Patienten, die einen DAS28(ESR) <3,2 (niedrige Krankheitsaktivität) erreichten, die jeweilige Deeskalationsstrategie in der 2. Studienphase weitere 12 Monate fortsetzen. Primärer und sekundärer Endpunkt war der Anteil von Patienten mit einem DAS28(ESR) <2,6 nach 12 bzw. 24 Monaten. In Studienphase 1 fiel zu 81,4 % die Wahl auf eine Therapiedeeskalation, in 48,4 % der Fälle entschied man sich für eine Reduktion der MTX-Dosis. Am Ende der 1. Studienphase blieben ähnliche Anteile von Patienten in einer DAS28(ESR)-Remission <2,6 (Fortsetzung 85,2 %; MTX-Dosis-Reduktion 79,0 %; MTX-Beendigung 80,0 %; bDMARD-Dosis-Reduktion 73,9 %), wobei Patienten bei Beendigung der bDMARD-Therapie aber signifikant schlechter abschnitten als jene mit fortgesetzter Therapie. Am Ende der 2. Studienphase konnten ähnliche Anteile von Patienten der MTX-Gruppen (Fortsetzung oder Deeskalation) ihren DAS28(ESR) <2,6 halten, während die Rate in der Gruppe mit bDMARD-Beendigung signifikant geringer war (immerhin die Hälfte von letzteren lief aber noch befriedigend). Im Hinblick auf unerwünschte Ereignisse (UE) fanden sich solche im Vergleich zur Fortsetzung der Therapie während Studienphase 1 und 2 numerisch seltener in den MTX- und bDMARD-Deeskalations-Gruppen.

Mit  einer Fortsetzung, Dosisreduktion oder Absetzen von MTX und Dosisreduktion des bDMARDs gelang also vergleichbar oft eine gute Krankheitskontrolle nach 12 Monaten – ein vollständiges Absetzen des bDMARDs ist (wie aus anderen Studien bekannt) nicht sinnvoll. In Jahr 2 hatte eine subsequente MTX-Deeskalation keine Effekte auf die Krankheitsaktivität, führte aber zu weniger UE.

Quelle: Rheumatology 2022; doi: 10.1093/rheumatology/keac075