In die Studie eingeschlossen wurden therapienaive RZA-Patienten der Aarhus AGP-Kohorte (n=52) und Groningen GPS-Kohorte (n=48). Die Serum/Plasma-Spiegel von 12 Biomarkern (ELISA, Luminex) und Symptome wurden verglichen mit sich phänotypisch als isolierte PMR präsentierenden Patienten, infektiösen Mimikry-Patienten und mit gesunden Kontrollen. In beiden Kohorten identifizierten ein Gewichtsverlust, erhöhte ESR und höhere Angiopoietin-2/-1-Ratios, aber niedrigere Matrix-Metalloproteinase (MMP)-3-Spiegel PMR-Patienten mit begleitender RZA. Ferner bestätigte sich, dass erhöhte Thrombozytenzahlen charakteristisch für RZA, aber nicht Mimikry-Kontrollen waren, und dass niedrige MMP-3- und Proteinase 3 (PR3)-Spiegel bei der Diskriminierung zwischen RZA und Infektionen hilfreich sein können.
Die Studie, die zwei unabhängige Kohorten umfasste, zeigt das Potenzial von einem hohen Angiopoietin-2/-1-Verhältnis und niedrigen MMP-3-Spiegel für die Identifizierung einer RZA bei PMR-Patienten. Daher könnte ein auf diese beiden Biomarker erweitertes Screening (in kommerziell erhältlichen Assays möglich) von Patienten mit PMR-Symptomatik durchaus sinnvoll sein und vor allem bei verdächtigen RZA-Symptomen wie einem Gewichtsverlust ein weiteres diagnostisches Work-up (Ultraschall-Bildgebung, ggf. Biopsie) auslösen.
Quelle: Arthritis Res Ther 2022; 24(1): 65