RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Frühe Biomarker für Riesenzellarteriitis identifiziert

Aufgrund unspezifischer Symptome ist es nicht einfach, eine Riesenzellarteriitis (RZA) bei Patienten mit der häufigeren PMR zu diagnostizieren. Auch Akute-Phase-Reaktanten (CRP, ESR) helfen nicht bei der Diskriminierung zwischen RZA- und PMR- oder (infektiösen) „Mimikry“-Patienten. Daher fahndeten Yannick van Sleen, Groningen (Niederlande), und Philip Therkildsen, Aarhus (Dänemark), sowie Kollegen in zwei internationalen Kohorten nach die Entzündung der Gefäßwand reflektierenden Biomarkern für die akkurate Diagnosestellung einer RZA.  

In die Studie eingeschlossen wurden therapienaive RZA-Patienten der Aarhus AGP-Kohorte (n=52) und Groningen GPS-Kohorte (n=48). Die Serum/Plasma-Spiegel von 12 Biomarkern (ELISA, Luminex) und Symptome wurden verglichen mit sich phänotypisch als isolierte PMR präsentierenden Patienten, infektiösen Mimikry-Patienten und mit gesunden Kontrollen. In beiden Kohorten identifizierten ein Gewichtsverlust, erhöhte ESR und höhere Angiopoietin-2/-1-Ratios, aber niedrigere Matrix-Metalloproteinase (MMP)-3-Spiegel PMR-Patienten mit begleitender RZA. Ferner bestätigte sich, dass erhöhte Thrombozytenzahlen charakteristisch für RZA, aber nicht Mimikry-Kontrollen waren, und dass niedrige MMP-3- und Proteinase 3 (PR3)-Spiegel bei der Diskriminierung zwischen RZA und Infektionen hilfreich sein können. 

Die Studie, die zwei unabhängige Kohorten umfasste, zeigt das Potenzial von einem hohen Angiopoietin-2/-1-Verhältnis und niedrigen MMP-3-Spiegel für die Identifizierung einer RZA bei PMR-Patienten. Daher könnte ein auf diese beiden Biomarker erweitertes Screening (in kommerziell erhältlichen Assays möglich) von Patienten mit PMR-Symptomatik durchaus sinnvoll sein und vor allem bei verdächtigen RZA-Symptomen wie einem Gewichtsverlust ein weiteres diagnostisches Work-up (Ultraschall-Bildgebung, ggf. Biopsie) auslösen.    

Quelle: Arthritis Res Ther 2022; 24(1): 65