Insgesamt wurden 552 Patienten mit Überweisung zu Rheumatologen eingeschlossen. Das diagnostische Work-up mit wiederholten Messungen beinhaltete klinische SpA-Merkmale, Akute-Phase-Reaktanten, HLA-B27, Röntgenaufnahmen und MRT-Scans (Wirbelsäule, Sakroiliakalgelenke) Eine definitive axSpA wurde bei 175 (32 %) Patienten zu Baseline und bei 165 (30 %) nach 2 Jahren festgestellt. Von den 175 Patienten mit definitiver axSpA zu Baseline behielten 133 (76 %) die Diagnose bei, und nur 11 (6 %) wechselten zu keiner axSpA nach 2 Jahren. Die Diagnose änderte sich über 2 Jahre bei 32 Patienten zu definitiver axSpA (5 davon mit der definitiven Diagnose „keine axSpA“ zu Baseline); im Durchschnitt waren bereits 3-4 SpA-Merkmale zu Baseline vorhanden und 1 neues SpA-Merkmal entwickelte sich über 2 Jahre, wobei ein Ansprechen auf NSAR (9/24 Patienten) und MRT-Sakroiliitis (8/24 Patienten) im Laufe der Zeit am häufigsten auftraten. Von den 8 Patienten mit neuer MRT-Sakroiliitis über die Zeit waren 7 (88 %) HLA-B27+ und 5 (63 %) männlich.
Fazit: Die Diagnose einer axSpA kann in solch einem Kollektiv bei gut einem Drittel der Patienten sicher gestellt werden, in immerhin 5-30 % der Fälle kann aber auch nach zwei Jahren noch eine diagnostische Unsicherheit persistieren. Die Ausbeute von wiederholten Beurteilungen von SpA-Merkmalen bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz, bei denen eine axSpA vermutet wurde, war für die Zunahme neuer definitiver axSpA-Diagnosen nach zwei Jahren eher bescheiden.
Der Nutzen wiederholter MRT-Untersuchungen in Bezug auf die diagnostische Ausbeute war ebenfalls gering, kann aber bei männlichen HLA-B27+-Patienten durchaus in Betracht gezogen werden.
Quelle: Ann Rheum Dis 2024; doi: 10.1136/ard-2023-224959