In der multizentrischen, offenen, Prüfer-initiierten Studie wurden insgesamt 146 IgG4-RD-Patienten, die auf GK plus Immunsuppressiva (IS) als Erhaltungstherapie für ≥12 Monate eine klinisch ruhige Erkrankung aufwiesen, im Verhältnis 1:1:1 auf ein Absetzen von GK plus IS (Gruppe 1, n=48), Absetzen von GK, aber Beibehalten von IS (Gruppe 2, n=49) oder die Fortführung von GK und IS (Gruppe 3, n=49) randomisiert. Primärer Endpunkt war die Rezidivrate nach 18 Monaten. Als sekundäre Endpunkte wurden die Veränderungen im IgG4-RD Responder Index (RI) und Physician's Global Assessment (PGA), die Serum-IgG-Spiegel sowie unerwünschte Ereignisse erfasst.
Im Verlauf des 18-monatigen Follow-up-Zeitraums kam es zu einem Rezidiv bei 25 von 48 Patienten (52,1 %) in Gruppe 1 versus 7 von 49 (14,2 %) in Gruppe 2 and 6 von 49 (12,2 %) in Gruppe 3 (p< 0,001) – zwischen der Analyse in der Intention-to-Treat- und Per-Protokoll-Population bestanden keine relevanten Unterschiede. Die Veränderungen (sprich Verschlechterungen) im IgG4-RD RI und PGA waren ebenfalls signifikant größer in Gruppe 1 als in Gruppe 2 oder 3 (jeweils p<0,001). Als Fazit ergibt sich daraus, dass bei Patienten mit langfristig stabiler Erkrankung (unter GK plus IS) die Fortführung von Immunsuppressiva (mit oder ohne niedrig dosierte GK) gegenüber dem Entzug beider Erhaltungstherapien in der Prävention von Rezidiven einer IgG4-RD signifikant überlegen ist.
Quelle: ACR Convergence 2023, Late Breaking-Abstract L16