GLUKOKORTIKOID-INDUZIERTE OSTEOPOROSE

Vorteile von Romosozumab gegenüber Denosumab

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und einer Behandlung mit vor allem hoch dosierten Steroiden besteht das Risiko, eine Glukokortikoid (GK)-induzierte Osteoporose (GIOP) zu entwickeln. Zugelassen hierfür sind einige Bisphosphonate, Denosumab und das vorrangig in der DGRh-Leitlinie empfohlene Teriparatid. Bereits auf dem ACR 2022 als Late-breaker vorgestellt, wurde auf dem EULAR eine von Chi Chiu Mok, Honkong (China), und Kollegen, präsentierte randomisierte, kontrollierte Pilotstudie zum Vergleich des Sclerostin-Inhibitors Romosozumab mit Denosumab in einer Hochrisikopopulation mit GIOP diskutiert – mit Romosozumab als Punktsieger.   

In die chinesische Studie zum Vergleich von Romosozumab (hierfür noch nicht zugelassen) und Denosumab wurden 70 erwachsene Hochrisikopatienten (≥5 mg/Tag Prednison für ≥12 Monate, moderates/hohes Risiko für osteoporotische Frakturen [frühere Fragilitätsfrakturen, T-Score ≤-2,5 ≥40 Jahre oder Z-Score ≤-3,0 <40 Jahre oder hohes 10-Jahres-Frakturrisiko gemäß FRAX]) mit GIOP eingeschlossen (im Mittel 63 Jahre, 96 % Frauen, Prednison-Dosis 6,6 mg/Tag, 50 % mit schwerer Osteoporose/früheren Frakturen, 47 % mit Bisphosphonat-Vortherapie) und zusätzlich zu Calcium/Vitamin D im Verhältnis 1:1 auf s.c. Romosozumab 210 mg 1x/Monat oder Denosumab 60 mg alle 6 Monate für 12 Monate randomisiert, gefolgt von Denosumab 60 mg alle 6 Monate für weitere 12 Monate in beiden Studienarmen. Die Mehrzahl der Patienten hatten einen systemischen Lupus erythematodes (51 %), 29 % eine rheumatoide Arthritis.

Primärer Endpunkt war die Veränderung der BMD an der Lendenwirbelsäule (LWS) bis Monat 12. Zwar zeigte sich die BMD an der LWS nach 12 Monaten sowohl unter Romosozumab (+7,3 %; p<0,001) als auch Denosumab (+2,3 %; p<0,001) verbessert, adjustiert auf die Baseline-BMD, Alter, Geschlecht, Risikofaktoren und kumulative Prednison-Dosis war Romosozumab aber signifikant  überlegen (p<0,001). In beiden Therapiearmen kam es bis Monat 12 zu einem Anstieg der BMD an der Hüfte um 1,6 %, am Schenkelhals zeigte sich jeweils keine signifikante Verbesserung. Im Romosozumab-Arm kam es nur zu einer neuen vertebralen Fraktur. Die 24-Monats-Daten stehen noch aus. Bei jeweils guter Verträglichkeit beider Therapien sollte in einem solchen Kollektiv Romosozumab künftig als Option erwogen und in größeren klinischen Studien geprüft werden.       

Quelle: Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 164 (OP0246)