1.974 ERE-Patienten und 733 gesunde Kontrollen nahmen an der Studie teil, von denen 468 (24 %) der Patienten und 218 (30 %) der Kontrollen eine SARS-CoV-2 Omikron-Infektion durchgemacht hatten. 77 ERE-Patienten (21 %) und 23 Kontrollen (13 %) erfüllten die Long-COVID-Kriterien der WHO (Odds Ratio, OR 1,73, 95% KI: 1,04-2,87; p=0,03). Dieser Effekt schwächte sich jedoch nach Adjustierung auf potenzielle Confounder ab (aOR 1,49, 95% KI 0,88-2,52; p=0,14).
Eine Post-hoc-Evaluation von Kovariablen in einem Regressionsmodell ergab, dass ein höherer BMI und höhere Krankheitsaktivität in der akuten Infektionsphase signifikant mit dem Long-COVID-Risiko assoziiert waren. Fatigue und Verlust der Leistungsfähigkeit waren die am häufigsten berichteten Symptome sowohl bei den Patienten als auch Kontrollen mit Long-COVID. Die Erholungszeit war in beiden Gruppen vergleichbar (p=0,47). Generell wurden persistierende Symptome häufiger von Patienten mit COVID-19 in der Vorgeschichte gegenüber solchen ohne berichtet, so bei 43 % der ERE-Patienten vs. 33 % Kontrollen mit COVID-19-Vorgeschichte und 21 vs. 11 % ohne frühere COVID-19-Anamnese. (1, 2) Die Experten vermuten, dass die beobachtete Differenz zwischen ERE-Patienten und Kontrollen zumindest partiell durch klinische Manifestationen der rheumatischen Grunderkrankung erklärbar sind. Von einem generell höheren Long-COVID-Risiko von ERE-Patienten wird eher nicht ausgegangen.
Quellen:
1 Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 53 (OP0078)
2 Lancet Rheumatol 2023; 5(7): e375-e385