RIESENZELL- UND TAKAYASU-ARTERIITIS

Update der EULAR-Empfehlungen zur Bildgebung vorgestellt

Verhältnismäßig ruhig verlief der EULAR-Kongress auch in Bezug auf die Riesenzellarteriitis (RZA) und Takayasu-Arteriitis (TA). Von besonderem Interesse war das von Christian Dejaco, Graz (Österreich), für eine 24-köpfige Task Force aus 14 Ländern als Late-breaking Abstract vorgestellte 2023er-Update der EULAR-Empfehlungen aus 2018 zum Einsatz der Bildgebung bei RZA und TA in der klinischen Praxis. 

Seit den Empfehlungen aus 2018 gab es mehrere relevante neue Bildgebungsstudien zu den Großgefäßvaskulitiden (GGV), die eine Überarbeitung erforderlich machten. Auf der Basis eines  systematischen Literaturreviews verabschiedete die Task Force letztlich drei „Overarching Principles“ und acht spezifische Empfehlungen zur Diagnostik und zur Verlaufsbeobachtung.

Im Vergleich zur Vorversion aus 2018 wird nunmehr der Ultraschall (US) für alle Patienten mit Verdacht auf RZA als erstes bildgebendes Verfahren empfohlen, wobei standardmäßig auch die Axillärarterien mit untersucht werden sollten. Als Alternativen zum US können die kraniellen (und extrakraniellen) Arterien mittels 18-FDG-PET oder hochauflösendem MRT untersucht werden. Bei Verdacht auf TA wird als erstes und zu präferierendes bildgebendes Verfahren das MRT empfohlen, Alternativen stellen das CT oder die FDG-PET dar.

Obwohl eine Bildgebung nicht routinemäßig zur Verlaufsbeobachtung empfohlen wird, können US, FDG-PET oder MRT zur Untersuchung von Gefäßabnormitäten bei GGV-Patienten mit Verdacht auf ein Rezidiv eingesetzt werden, insbesondere wenn Entzündungsmarker keine verlässlichen Schlussfolgerungen zulassen. MR-Angiografie, CT-Angiografie oder US können zur Langzeitbeobachtung struktureller Schädigungen der extrakraniellen Arterien genutzt werden, vor allem an Stellen einer vorhergehenden vaskulären Inflammation.

Quelle: Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 205 (LB0009 )