In die Studie eingeschlossen wurden Patienten und Kontrollen einer großen COVID-19-Studie 1) ohne COVID-19 in der Anamnese, 2) einem negativen Anti-SARS-CoV-2 IgG-Test zu Baseline und 3) einer SARS-CoV-2-Vakzinierung mindestens 10 Tage bevor die Seren auf Anti-SARS-CoV-2 IgG hin bestimmt wurden. Analysiert wurden die Impfantworten von 84 ERE-Patienten (rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Spondylarthritis, Kollagenosen, Psoriasis, CED etc.) und 182 gesunden Kontrollen.
Zunächst die positive Botschaft: Die SARS-CoV-2-Impfung mit mRNA-Vakzinen (Biontech/Pfizer, Moderna) war für ERE-Patienten sogar verträglicher als für Gesunde, Reaktionen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Gelenkschmerzen waren im Vergleich deutlich seltener.
Einschränkend ist jedoch anzumerken, dass im Gegensatz zu den Kontrollen (99,5 %) nicht alle ERE-Patienten (90,5 %) ausreichend ansprachen und einen Immunschutz mit neutralisierenden Antikörpern gegen SARS-CoV-2 entwickeln (p=0,0008); 5 ERE-Patienten zeigten kein Ansprechen (Anti-SARS-CoV-2 IgG; p=0,003). Auch war das Ansprechen verzögert und reduziert gegenüber den Kontrollen (6,47 vs. 9,36; p<0,001), dies auch adjustiert auf Alter, Geschlecht und die Zeit seit der Vakzinierung. Bei einigen Patienten könnte daher eine Kontrolle des Antikörper-Status nach der zweiten Impfung sinnvoll sein. Kein Unterschied war aber bei den ERE-Patienten in Abhängigkeit von der Therapie (bDMARD, csDMARDs oder unbehandelt) erkennbar.
Immunmodulierende Therapien sollten den Autoren zufolge also in der Regel weitergegeben werden, auch sprechen die meisten ERE-Patienten ausreichend auf eine mRNA-basierte Impfung an – eine Auffrischung dürfte aber früher geboten sein.
Quelle: Ann Rheum Dis 2021; doi: 10.1136/annrheumdis-2021-220461