Bdrh-Kongress 2022 - Berlin

RFA-Fortbildung: Endlich wieder live!

Mit der RFA-DigiMed-App täglich Wissen im Berufsnetzwerk generieren – neue Konzepte, effektive Wissensvermittlung und kontinuierliche Weiterbildung.

Mit der RFA-DigiMed-App täglich Wissen im Berufsnetzwerk generieren – neue Konzepte, effektive Wissensvermittlung und kontinuierliche Weiterbildung.

Kontoerstellung und Freemium-Ticket

Kontoerstellung und Freemium-Ticket

Nach zwei Jahren Fortbildungsveranstaltungen per Livestream aus dem Studio fand am 29. April die 11. Fortbildungsveranstaltung des Fachverbandes Rheumatologische Fachassistenz e. V. wieder live und in Farbe in Berlin-Dahlem statt. Die Teilnehmer bekamen ein interessantes Programm geboten, es reichte von der Vorstellung neuer Therapiemöglichkeiten, digitaler Tools über aktuelle medizinische Informationen, den verschiedenen Versorgungskonzepten bis hin zu Themen, die relevant in der Patientenkommunikation sind. Darüber hinaus boten die BDRh-Kongress-Sessions interessante Themen, über die die RFA informiert sein sollte, sich eine Meinung bilden konnte, Einblicke in die aktuelle gesundheitspolitische Situation und Ideen zu der weiteren Entwicklung erhielt.

Auch in der Zeit mit weniger persönlichen Kontakten und ohne Präsenzveranstaltungen hat sich vieles weiterentwickelt und gesteckte Ziele konnten erreicht werden. Schneller als jemals vermutet haben sich digitale Formate durchgesetzt und in den Alltag integriert. Der Fachverband hat die Veranstaltungen im Rahmen der Kongresse per Livestream durchgeführt, zahlreiche Webinare zu COVID-19 und weiteren ausgewählten Themen virtuell an den Bildschirmen veranstaltet oder auch interaktiv im Studio zu zweit moderiert. Referenten wurden dazu geschaltet, TED-Fragen und die Kommunikation per Chat haben die Teilnehmer aktiv mit eingebunden. Des Weiteren startete in Kooperation mit der Humeo GmbH und mit Unterstützung anderer Industriepartner das Projekt RFA DigiMed, die „Nicht-vergessen App“, die mittlerweile auf vier verschiedene Lernmodule angewachsen ist.

Vorgestellt wurde das „Blended Learning“, eine kombinierte Fortbildung aus Präsenz und E-Learning mit Aktivierungscode, zeitlich limitiert und mit Messung des Lernerfolgs an einem im Vorfeld definierten Lernziel. Werden alle Multiple-Choice-Fragen im RFA DigiMed-Fortbildungsraum mindestens einmal beantwortet und davon mindestens 70 % korrekt, führt es zum Erhalt eines Lernerfolgszertifikates. Außerdem wurden die bestehenden und neuen Inhalte der digitalen Klassenräume für das sogenannte klinische Kapitel-Fokuslernen präsentiert. Die regelmäßige Nutzung von RFA DigiMed übt den Umgang mit Multiple Choice-Fragen in Vorbereitung auf die Prüfungen zur Fortbildung zur „Rheumatologischen Fachassistenz DGRh/BDRh“ und dem Aufbaukurs RFAplus zur „Medizinischen Fachangestellten Rheumatologie“. Beide curricularen Fortbildungsmodule mit jeweils 60 h wurden im April 2021 von der Bundesärztekammer anerkannt. Damit wurde ein Baustein „Wahlteil“ in der MFA-Qualifikation zum Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung geschaffen und bildet nun u. a. eine Voraussetzung für eine anvisierte Abrechenbarkeit über eine EBM-Ziffer analog zu VERAH/NÄPA in der hausärztlichen Versorgung, berichtete Dr. Silke Zinke, 1. Vorsitzende des BDRh, in einer Session am Samstagmorgen.

Ein anderes Thema, das im praktischen Alltag rheumatologischer Fachkräfte zukünftig zum Tragen kommen könnte, ist das Gesetz „§ 40b (neu) – Austausch von biotechnologisch hergestellten biologischen Arzneimitteln durch Apotheken“. Dieses wurde auf dem BDRh-Kongress anhand von anschaulichen Fallbeispielen und daraus resultierenden möglichen Defiziten bezogen auf Patientenadhärenz und Behandlungserfolge eingehend diskutiert. Der Fachverband Rheumatologische Fachassistenz ist derzeit gegenüber dem G-BA nicht Stellungnahme-berechtigt, dennoch haben wir schriftlich Stellung bezogen und die Einreichung erfolgte als Addendum zur Stellungnahme der Rheumatologen. Nach wie vor verzeichnen wir einen Rückgang von Rheumatologen in der Versorgung und daher ist es nicht verwunderlich, dass die Themen Versorgungskonzepte, Delegation und RFA-Sprechstunde auch in einer Arztsession thematisiert wurden. Berichtet wurde über eine positive Entwicklung der spezialfachärztlichen Versorgung (ASV), die seit vier Jahren ein ambulantes, interdisziplinäres und sektorenübergreifendes Versorgungsangebot darstellt und für die Rheumatologen eine extrabudgetäre Vergütung bedeutet. Seit 2022 gibt es 61 ASV-Teams für Erwachsene und 8 für Kinder und Jugendliche, die sich der aufwändigen Teambildung und bürokratischen Anmeldeverfahren angenommen haben.

Dann hat der Gemeinsame Bundesauschluss (G-BA) im März 2021 für Patienten mit Rheumatoider Arthritis ein Disease-Management-Programm (DMP) beschlossen, es ist ebenfalls eine extrabudgetär vergütete spezielle Organisationsform zu deren medizinischen Behandlung und Betreuung. Ziel ist die Verbesserung der Versorgungsqualität in Bezug auf Diagnostik und Therapie durch einheitliche und wissenschaftlich gesicherte Vorgaben und Empfehlungen, verbunden mit einer intensiven ärztlichen Kooperation und Stärkung der Patientenkompetenz. Aktuelles zu Selektivverträgen mit Hinweisen zur Umsetzung, an denen bundesweit noch nicht durchgängig teilgenommen werden kann, wurde berichtet.

Interessante Daten aus der ERFASS-Studie zur Analyse „Effekt der RFA-Sprechstunde auf Depression und Angst bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis“ präsentierte Dr. Kirsten Hoeper mit der Schlussfolgerung: „Signifikante Verbesserung der Angst bei Patienten mit RA, die im Rahmen einer RFA-Sprechstunde mitbetreut wurden. Der Teamansatz Rheumatologe – RFA könnte einen Mehrwert darstellen und sollte unabhängig von der fachärztlichen Unterversorgung diskutiert werden.“

Passend zu dem Ergebnis stellte die midaia Gmbh (https://midaia.de/) die digitale Gesundheits-App „Mida Rheuma App“ vor. Sie unterstützt die Dokumentation von Krankheitsverläufen, erstellt Gesundheitspläne, gibt Tipps, Übungen und Erläuterung zur Krankheitsbewältigung. Ärzte können die App ebenfalls für eine digitale Anamnese und Behandlungsunterstützung nutzen.

Ulrike Erstling, 1. Vorsitzende
Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e. V.
Geschäftsstelle: c/o Ulrike Erstling
Dombach-Sander-Str. 87a
51465 Bergisch Gladbach
info@forum-rheumanum.de

www.forum-rheumanum.de