Nur kurz zur ASAS-Definition einer „frühen axSpA“: Hier einigte sich eine Expertengruppe um Victoria Navarro-Compán, Madrid (Spanien), darauf, dass bei Patienten mit Diagnose einer axSpA, eine frühe axSpA als eine Symptomdauer ≤2 Jahre mit axialen Symptomen definiert wird, wobei als axiale Symptome Schmerzen an Wirbelsäule bzw. am Gesäß oder Morgensteifigkeit gewertet werden, die von Rheumatologen als axSpA-assoziiert erachtet werden. Primär ist diese Definition von Relevanz für die Planung klinischer Studien. (1, 2)

Damit direkt zur von Mary Lucy Marques, Leiden (Niederlande), und Kollegen präsentierten multizentrischen, europäischen Längsschnittstudie SPACE mit 555 Patienten ≤45 Jahre mit chronischen Rückenschmerzen für >3 Monate und <2 Jahre und einem Initialverdacht auf axSpA (Kohorten aus Leiden, Oslo, Amsterdam und Gouda), die einem Rheumatologen vorgestellt wurden: Nach einem 2-jährigen Follow-up zeigte sich, dass die Diagnose axSpA bei 32 % direkt zu Baseline gestellt wurde (30 % nach 2 Jahren). 6 % der Diagnosen aus der initialen axSpA-Kohorte wurden revidiert und 9 % der unsicheren Fälle wurden im Follow-up als gesicherte axSpA-Erkrankung identifiziert. Fazit: Bei der Mehrzahl der initial als axSpA diagnostizierten Patienten bestätigte sich diese Diagnose; dabei war kein Einzelmerkmal prädiktiv, am relevantesten war eine Sakroiliitis im MRT (und ein Ansprechen auf NSAR). Die Re-Evaluation mit einer wiederholten Beurteilung von axSpA-Merkmalen über 2 Jahre hinweg hatte bei als unsicher eingestuften Diagnosen nur geringe Auswirkungen. (3, 4)

Quellen:
1   Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 35 (OP0055)
2   Ann Rheum Dis 2023; doi: 10.1136/ard-2023-224232
3   Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 3 (OP0005)
4   Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 35 (OP0054)