RHEUMAPREIS 2021

Berufstätig trotz Rheuma: Positive Beispiele ausgezeichnet

Die Initiative RheumaPreis zeichnete drei Unternehmen und ihre Arbeitnehmer aus. Mit dem RheumaPreis 2021 unter dem Motto „Beruflich gemeinsam in Verantwortung“ wird bereits zum dreizehnten Mal die gelungene Integration von Menschen mit Rheuma am Arbeitsplatz gewürdigt. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis geht jeweils an die Arbeitnehmer, die Arbeitgeber erhalten eine Urkunde. Im Rahmen der feierlichen Verleihung in Berlin wurden auch die Preisträgerinnen des vergangenen Jahres und ihre Arbeitgeber geehrt. Coronabedingt konnte 2020 keine Feier stattfinden.

Der RheumaPreis zeichnet Beispiele mit Vorbildcharakter aus, die zeigen, wie Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam Hindernisse abgebaut haben – oft durch kleinere Änderungen wie eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit, ergonomische Hilfsmittel oder eine berufliche Umorientierung beim gleichen Unternehmen. Dieses Jahr ging der RheumaPreis an Adriana Anders, Kerstin Mahr, Achim Rinderle und ihre Arbeitgeber.

Inspirierende Vorbilder: die Preisträger 2021

Die Altenpflegerin Adriana Anders, gebürtige Rumänin, die seit über 20 Jahren im Altenzentrum Hospital in Bad Hersfeld arbeitet, erlitt 2009 einen Bandscheibenvorfall und 2014 erfolgt die Diagnose rheumatoide Arthritis (RA).

Für Kornelia Knierim, Pflegedirektorin des Altenzentrums, war es selbstverständlich, ihre Mitarbeiterin zu unterstützen. Nachdem Adriana Anders offen mit ihr über die Diagnose gesprochen hatte, bekam sie das Angebot, ab sofort als Betreuungskraft für die Bewohner des Altenzentrums zu arbeiten. Seitdem kocht die heute 50-Jährige beispielsweise zusammen mit den Senioren, sie singen und musizieren. Adriana Anders ist dankbar für ihr neues Tätigkeitsfeld und die Bereitschaft ihres Arbeitgebers, auch weiterhin passende Aufgaben für sie zu finden – so wurde ihr zuletzt vorgeschlagen, die Hälfte ihrer Arbeitsstunden in der Tagespflege zu verbringen. Die Tagesgäste befinden sich alle auf einer Etage und sind somit leichter zu erreichen.

Als die 22-jährige Kerstin Mahr im Jahr 1997 als Fremdsprachensekretärin bei dem Telekommunikationsdienstleister Colt Technology Services GmbH in Frankfurt einstieg, litt sie bereits unter Symptomen einer ankylosierenden Spondylitis (AS). Erst drei Jahre später erhielt sie die Diagnose, auch eine beidseitige Hüftgelenkarthrose wurde festgestellt. Die heute 46-Jährige traf bei ihren Vorgesetzten damals sofort auf Verständnis. Sie erhielt einen ergonomischen Bürostuhl und elektronisch höhenverstellbaren Schreibtisch, eine flexible Einteilung der Arbeitszeit und Homeoffice-Tage wurden ermöglicht, erläuterte Corinna Greis, Personalchefin und Country Managerin bei Colt Technology Services. Zudem konnte sich Kerstin Mahr innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln und ist heute staatlich geprüfte Betriebswirtin und als Account Managerin im Vertrieb tätig.

Der damals in Hildesheim lebende Musiker Achim Rinderle ist Anfang 20, als erste AS-Symptome auftreten, im Alter von 24 Jahren erhält er die Diagnose. 25 Jahre später lebt Achim Rinderle im ländlichen Allgäu, liebt seine Live-Auftritte und Tätigkeit als Lehrer für Klarinette und Saxophon an der Musikschule Oberallgäu-Süd. Die Leiter der Musikschule, aber auch die Kollegen und seine Schüler brächten ihm immer viel Verständnis entgegen. So war es auch selbstverständlich, dass er den Unterricht im Erdgeschoss der Musikschule abhalten konnte, als ihm das Treppensteigen starke Schmerzen bereitete, erklärte hierzu Tobias Heinrich, musikalischer Leiter der Musikschule Oberallgäu-Süd.

Ausführliche Informationen zu den Preisträgerinnen und ausgezeichneten Unternehmen des vergangenen Jahres, die ebenfalls an der feierlichen Preisverleihung teilgenommen haben, finden Sie online unter www.rheumapreis.de.

Quelle: Initiative RheumaPreis, 19. August 2021