EOSINOPHILE GRANULOMATOSE MIT POLYANGIITIS

Benralizumab auf dem Weg zur neuen Therapiealternative?

Auch bei den ANCA-assoziierten Vaskulitiden gab es auf dem EULAR nicht die ganz großen Neuigkeiten, in Bezug auf die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) könnte sich dies aber demnächst ändern. Rituximab liefert bei EGPA vor allem bei ANCA-positiven Patienten gute Ergebnisse, formal zugelassen ist es im Gegensatz zum Interleukin (IL)-5-Inhibitor Mepolizumab aber nicht. Eine neue Option bei EGPA zeichnet sich mit dem IL-5-Rezeptorinhibitor Benralizumab ab, der gegenwärtig in der Phase-III-Studie MANDARA mit Mepolizumab als aktivem Komparator geprüft wird. In Mailand wurde derweil von Alessandra Bettiol, Florenz (Italien), und Kollegen eine größere europäische Kohortenstudie zu Benralizumab bei EGPA präsentiert.     

In die Studie wurden an 28 Zentren 121 mit Benralizumab behandelte EGPA-Patienten (in der bei eosinophilem Asthma zugelassenen Dosierung von 30 mg alle 4 Wochen für drei  Gaben, danach 30 mg alle 8 Wochen) eingeschlossen und die Effektivität und Sicherheit nach 3, 6 und 12 Monaten bewertet. Ein vollständiges Ansprechen (CR) war definiert als keine Krankheitsaktivität (Birmingham Vasculitis Activity Score [BVAS] =0) und eine tägliche Prednison(äquivalent)-Dosis ≤4 mg.

Das Ergebnis war durchaus positiv: Nach 3, 6 und 12 Monaten erreichten 16, 26 bzw. 46 % der Patienten das CR-Kriterium. Im Verlauf des Follow-up wurde eine Abnahme des BVAS dokumentiert, von einem medianen Score von 3 (IQR 2-8) zu Baseline auf 0 (0-2) in Monat 3 und 6 sowie 0 (0-1) in Monat 12 (p<0,001 zu allen Zeitpunkten). In Bezug auf respiratorische Endpunkte sank der Anteil von Patienten mit aktivem eosinophilem Asthma von 94 % zu Baseline auf 39 % nach drei Monaten (p<0,001), und jener von Patienten mit aktiven HNO-Manifestationen von zu Beginn 70 % auf 49 % in Monat 3 (p<0,001); begleitend hierzu kam es zu einer Verbesserung der Lungenfunktion. Bei 19 Patienten kam es zu unerwünschten Ereignissen, in drei Fällen war eine Hospitalisierung erforderlich.

Die Daten dieser relativ großen Real-World-Studie weisen darauf hin, dass Benralizumab eine gute Kontrolle der respiratorischen EGPA-Manifestationen, aber auch der Krankheitsaktivität insgesamt bietet. Auf die Daten der Phase-III-Studie kann man bereits gespannt sein. 

Quelle: Ann Rheum Dis 2023; 82 (Suppl 1): 196 (OP0304)