ENTHESITIS-ASSOZIIERTE ARTHRITIS UND JUVENILE PSORIASIS-ARTHRITIS

Secukinumab überzeugt in Phase-III-Studie JUNIPERA

Bei der Enthesitis-assoziierten Arthritis (ERA) und juvenilen Psoriasis-Arthritis (JPsA) handelt es sich um ILAR-Kategorien der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), die das pädiatrische Korrelat der axialen Spondyloarthritis (axSpA) und PsA darstellen. Nachdem der IL-17A-Inhibitor Secukinumab bereits bei axSpA und PsA seine Wirksamkeit und Sicherheit unter Beweis gestellt hat und zugelassen ist, wurde er nun in der von Nicolino Ruperto, Genua (Italien), als Late breaking-Abstract präsentierten randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie JUNIPERA bei ERA und JPsA geprüft.

Die 2-Jahres-Studie bestand aus einer Open-label-Phase, in der 86 als aktive ERA oder JPsA klassifizierte Kinder und Jugendliche (33,7 % weiblich, ERA n=52, JPsA n=34) im Alter zwischen 2 und ≤18 Jahren (im Mittel 13,1 Jahre) und einer Krankheitsdauer ≤6 Monate s.c. Secukinumab 75 oder 150 mg (bei Patienten mit KG<50/≥50 kg) zu Baseline und in den Wochen 1, 2, 3, 4, 8 und 12 in der ersten Behandlungsphase (TP1) erhielten. Responder, die in Woche 12 mindestens ein JIA ACR30-Ansprechen erreicht hatten, wurden im Anschluss in der doppelblinden zweiten Behandlungsphase (TP2) weiter auf Secukinumab oder dessen Absetzen (= Placebo) alle 4 Wochen bis zu einem Flare oder bis zu Woche 104 randomisiert. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum Flare in TP2, sekundäre Endpunkte das JIA ACR30/50/70/90/100-Ansprechen, inaktive Erkrankung, JADAS (Juvenile Arthritis Disease Activity Score), Enthesitis und die Sicherheit. Zu Baseline (TP1) betrug der mittlere JADAS-27-Score 15,1 und der Enthesitis-Score 2,6.

Am Ende von TP1 erreichten 90,4 % der Patienten das JIA ACR30-Kriterium und 69,9 % ein JIA ACR70-Ansprechen. Unter Placebo und Secukinumab kam es in TP2 zu 21 bzw. 10 Flares mit einer signifikant längeren Zeit bis zu einem Flare und einem um 72 % reduzierten Risiko für einen Flare unter Secukinumab gegenüber Placebo (Hazard ratio, HR 0,28; 95% KI 0,13–0,63; p<0,001). Bei den JIA ACR-Ansprechraten, der Krankheitsaktivität und Enthesitis zeigten sich am Ende von TP2 signifikante bzw. numerische Vorteile der fortgeführten Secukinumab-Gabe. Eine Analyse mit Non-Responder Imputation ergab, dass 87,2, 83,7, 67,4, 38,4 bzw. 24,4 % der Patienten ein JIA ACR30/50/70/90/100-Ansprechen erreichten. Die Raten aller unerwünschter Ereignisse (UE: 91,7 vs. 92,1 %) und schwerer UE (14,6 vs. 10,5 %) waren für Secukinumab und Placebo über den gesamten Studienzeitraum hinweg vergleichbar.

Bei einem vorteilhaften Sicherheitsprofil zeigte Secukinumab bei ERA und JPsA eine gute, anhaltende Wirksamkeit – von einer Zulassung ist auszugehen.   

Quelle: Ann Rheum Dis 2021; 80(Suppl1): 201-202 (LB0004)