Die Idee einer fachspezifischen Software für die Berechnung von Scores und zur Dokumentation in der Rheumatologie war für die damalige Zeit ausgesprochen innovativ und fand mit RheumaDok über viele Jahre hinweg eine sehr breite Anwendung. Letztlich waren es der technische Fortschritt und auch die Regulatorik, die eine Weiterentwicklung von RheumaDok nicht möglich machten. Unter der Ägide des BDRh wurde 2018 nach einer Nachfolgelösung gesucht. EMIL® von itc-ms überzeugte von Anfang an und wurde in Form von RheMIT für die Rheumatologie speziell in den Folgejahren weiterentwickelt. Kürzlich wurde RheMIT in RheDAT umbenannt, die Inhalte sind geblieben. Die Leitidee von RheDAT ist und bleibt: Einmal dokumentieren, hundertfach verwenden!
Von RheumaDOK zu RheDAT: Eine Erfolgsgeschichte
Die Basisversion dient neben der effizienten Dokumentation und Berechnung von Scores u. a. der Übermittlung von Daten - sofern Patienten eingeschrieben wurden - in die Kerndokumentation oder die Helmsauer Abrechnungsstelle im Rahmen der Selektivverträge wie z. B. RheumaONE. In RheDAT Plus stehen zahlreiche weitere Funktionen zur nahezu kompletten Abwicklung der ambulanten Routine – mit Ausnahme der Abrechnung und Rezepterstellung – zur Verfügung. Feuchtenberger wies darauf hin, dass alle in der Rheumatologie tätigen Player, an erster Stelle der BDRh, der Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), das Deutsche Rheumaforschungszentrum (DRFZ) und die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und klinische Immunologie (DGRh) gemeinsam an der Entwicklung von RheDAT entlang den fachspezifischen Bedürfnissen arbeiten.
An vielen Features zeigte Feuchtenberger, wie RheDAT nicht nur medizinische Qualität, sondern auch prozessuale Qualität generieren kann. Als digitale Patientenakte unterstützt RheDAT die komplette Dokumentation als Basis für eine leitliniengerechte Patientenversorgung. Die Errechnung von Scores erfolgt dabei unter Einbindung von RheCORD Dok gemäß den Vorgaben des Medizinproduktegesetzes. Die Daten bleiben stets lokal in den Einrichtungen gespeichert, es bestehen aber Schnittstellen zu wichtigen Systemen intern wie dem PVS, SonoGDT, Labor, Spracherkennung etc., aber auch nach außen wie dem DRFZ (Kerndokumentation, zukünftig auch zum RABBIT-Register) und Helmsauer für die Abrechnung in den Selektivverträgen. Weitere Schnittstellen bestehen zu den gängigen PV-Systemen, Patienten-Apps und Wartezimmer-Tablets. Zukünftig wird auch die Dokumentation des DMP „Rheumatoide Arthritis“ in RheDAT abgebildet sein.
Die Grundidee einer einzigen zentralen Dokumentation in RheDAT führt zu einem hohen Niveau der Dokumentationsqualität in der Routine aber auch für Registerstudien und zugleich zu einer deutlichen Effizienzsteigerung. Informationen, egal aus welcher Quelle, sei es nun im Rahmen der Anamnese oder Untersuchung während der Sprechstunde, aus einlaufenden Befunden von mitbetreuenden Praxen oder auch Telefonaten oder Onlinekontakten aus dem Backoffice werden allesamt in RheDAT dokumentiert. Die im Lauf der Behandlung generierten Daten und Scores stehen dann zugleich für die Übermittlung an weiterbehandelnde Ärzte in Form von Arztbriefen zur Verfügung. Die Brieferstellung erfolgt nahezu automatisiert. Der Versand und Empfang von Briefen läuft über den KIM-Dienst der TI. Die Daten dienen auch der Erstellung individualisierter Aufklärungsunterlagen und Medikationsplänen.
Kurzum: eine IT-Plattform in der Rheumatologie lokal in der Einrichtung, aber auch national. Und natürlich profitiere der Patient an sich von einer leitliniengerechten Versorgung und Dokumentation, aber eben auch von einer guten Prozessqualität. Feuchtenberger wies daraufhin, dass der Patient beispielsweise auch durch eine zeitnahe Übermittlung der Befunde, z. B. aufgrund der automatisierten Arztbriefgenerierung, gewinnt. Jede durch Wegfall ineffizienter Prozesse gewonnene Minute in der Praxis/Ambulanz kann in die Versorgung der Patienten investiert werden. Dies steigert – auch in der Wahrnehmung der Patienten – die Versorgungsqualität und Patientenzufriedenheit. Insofern ist die Auswirkung von RheDAT auf die Qualität der Patientenversorgung sehr klar und in allen Arbeitsbereichen täglich spürbar.